Saignelégier
Saignelégier
Saignelégier ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Distrikts Franches-Montagnes im Kantons Jura in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Sankt Leodegar wird heute nicht mehr verwendet. Auf den 1. Januar 2009 werden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Goumois und Les Pommerats mit Saignelégier fusionieren.
Geographie
Geographie
Saignelégier liegt auf , 22 km nordöstlich von La Chaux-de-Fonds (Luftlinie). Der Ort mit leicht städtischem Gepräge erstreckt sich auf einem breiten Sattel der Jurahochfläche der nördlichen Freiberge (französisch
Franches Montagnes), am Rand des tief eingeschnittenen Tals des Doubs.
Die Fläche des 11.7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der leicht gewellten Hochfläche des Plateaujuras, auf der sich moorige, meist oberirdisch abflusslose Senken mit Kuppen aus Kalkstein abwechseln. Im Westen reicht das Gemeindegebiet bei
Derrière le Cras bis an der Rand vor dem Steilabfall ins Doubstal. Die nördliche Abgrenzung bildet die Höhe des
Haut Bémont . Nach Südosten erstreckt sich das Gebiet über die ausgedehnten Juraweiden der Freiberge mit einzeln oder in Gruppen stehenden grossen Fichten sowie dazwischenliegenden Waldgebieten bis zur Senke des Torfmoors
La Tourbière. Der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit auf der Höhe des
Chaumont. In den Senken befinden sich die beiden Moorseen Étang de la Gruère und Étang
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Geschichte
Geschichte
Im Jahr 1382 wird das Dorf erstmals unter dem Namen
Sonnelegilier erwähnt. Schon bald entwickelte sich Saignelégier dank seiner Lage an einer wichtigen Strassenkreuzung der Freiberge zu einem bedeutenden Handelsplatz. Das Dorf gehörte zur Herrschaft Freiberge, die dem Fürstbistum Basel unterstand. Im 17. Jahrhundert wurde es Residenz der Vögte dieser Herrschaft, die vorher vom Schloss Spiegelberg bei Muriaux aus verwaltet wurde. Von 1793 bis 1815 gehörte Saignelégier zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, ab 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern und wurde Hauptort des Distrikts Franches-Montagnes. Am 1. Januar 1979 kam Saignelégier an den neu gegründeten Kanton Jura. Nachdem die Stimmberechtigten im Juni 2007 die Fusionsvorlage gutgeheissen hatten, werden sich Saignelégier, Les Pommerats und Goumois mit Wirkung auf den 1. Januar 2009 zur neuen Gemeinde Saignelégier zusammenschliessen.
Kultur und Tourismus
Kultur und Tourismus
Saignelégier ist ein wichtiges Zentrum des Sommer- und Wintertourismus auf den Freibergen. Es besitzt seit 1985 ein grosses Freizeitzentrum mit Schwimmbad, Sporthallen, Konferenzräumen, einem Eislaufstadion und einem Hotel.
Alljährlich findet am zweiten Sonntag im August in Saignelégier der
Marché-Concours national des chevaux, ein nationaler Pferdemarkt, statt. Diese Festivität zieht jeweils Tausende von Besuchern auch aus Regionen weit ausserhalb des Kantons Jura an.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das Zentrum des Ortes bildet die Pfarrkirche Notre-Dame de l'Assomption, die im neubarocken Stil 1927-28 errichtet wurde. Sie enthält einen reich geschmückten Hauptaltar aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der aus dem Kloster Bellelay stammt. Saignelégier gehörte zur Pfarrei Montfaucon, obwohl bereits 1397 eine erste Kapelle im Ort errichtet wurde. Seine kirchliche Unabhängigkeit erlangte Saignelégier 1629 mit dem Bau der ersten Kirche. Ebenfalls im Dorfzentrum befindet sich der trutzige Bau der einstigen Burgvogtei, ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert mit einem Walmdach und einem 1775 angebauten Gefängnisturm.
Der Weiler Les Cerlatez hat sechs charakteristische Freiberger Jurabauernhäuser mit weissgetünchten Fassaden aus dem 17. und 18. Jahrhundert bewahrt. Die Wohnräume, Arbeitsräume und Stallungen sind alle unter einem grossflächigen Dach vereint, das den rauen Winden der Region eine möglichst kleine Angriffsfläche entgegenstellt.
Eine bedeutende Natursehenswürdigkeit bildet der seit 1963 unter Naturschutz gestellte Moorsee Étang de la Gruère, r
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Wirtschaft
Wirtschaft
Das Schwergewicht des Erwerbslebens von Saignelégier hat sich im Laufe des 19. Jahrhunderts von der Landwirtschaft zur Industrie verschoben. Die Uhrenindustrie gewann aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts allmählich an Bedeutung. Heute gibt es am Rand des Ortes zwei Industrie- und Gewerbezonen, unter anderem mit einigen Betrieben in der Uhren- und insbesondere in der Uhrengehäuseherstellung. Wichtigster Arbeitgeber ist die Uhrenfirma Maurice Lacroix. Auch die mechanischen Werkstätten bieten zahlreiche Arbeitsplätze an. In einer Käserei wird der Tête de Moine produziert, eine wichtige Käsesorte der Region. Zahlreiche Erwerbstätige arbeiten im Dienstleistungssektor, vor allem in der Verwaltung. Saignelégier ist Sitz des Bezirksgerichts, des Bezirksspitals und des kantonalen Amts für Sozialversicherung.
Die Weiler sind jedoch weiterhin landwirtschaftlich geprägt und auf Milchwirtschaft und Viehzucht ausgerichtet.
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