Saint-Imier
Saint-Imier
Saint-Imier ist eine politische Gemeinde im Distrikt Courtelary des Kantons Bern in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Sankt Immer wird heute nur noch in der weiteren Region verwendet.
Geographie
Geographie
Saint-Imier liegt auf , 15 km ostnordöstlich von La Chaux-de-Fonds (Luftlinie). Die Industriegemeinde erstreckt sich im zentralen Teil des Juralängstals Vallon de Saint-Imier, grösstenteils auf der linken Seite der Schüss (französisch
Suze), am unteren Südhang des Mont Soleil.
Die Fläche des 20.9 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des von der Schüss durchflossenen Talbeckens des Vallon de Saint-Imier. Nach Norden erstreckt sich das Gebiet auf den Mont Soleil, der mit den höchsten Teil der Antiklinalen der Montagne du Droit bildet, die das gesamte Vallon de Saint-Imier auf seiner Nordseite begleitet. Die Landschaftsform des
Champ Meusel am Südhang des Mont Soleil, nordöstlich von Saint-Imier entstand nicht durch Erosion, sondern ist der Überrest eines Meteoriteneinschlags in der Vorzeit. Sie bildet das grösste erhaltene Zeugnis eines Meteoritenimpakts in der Schweiz. In einem schmalen Zipfel reicht das Gemeindegebiet weiter nordwärts in die Senke von La Chaux d'Abel
, die geographisch zu den Franches-Montagnes
(deutsch Freiberge
) gehört. S ...mehr
Geschichte
Geschichte
Der Ursprung von Saint-Imier geht auf den heiligen Himerius zurück, einen Eremiten, der aus Lugnez in der Ajoie stammte und sich um 600 im Schüsstal niederliess. Auf seinem Grab wurde eine Kapelle errichtet und ein Benediktinerkloster gegründet. Die Siedlung entwickelte sich bald zu einem Wallfahrtsort. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes datiert auf das Jahr 884, als Kaiser Karl III. die
cella sancti Hymerii der Abtei Moutier-Grandval schenkte. Später erschienen die Bezeichnungen
Sanctus Ymerius (962) und
Sanctus Imerius (1239).
Im Jahr 999 kam Saint-Imier durch Schenkung zusammen mit Moutier an den Bischof von Basel. Das Kloster Saint-Imier wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in ein weltliches Chorherrenstift umgewandelt. Es unterstand zwar dem Bistum Lausanne, die Gerichtsbarkeit übte aber bis zur Reformation der Fürstbischof von Basel aus. 1335 schloss Saint-Imier ein Burgrecht mit der Stadt Biel, was den Beginn der Einflussnahme Biels auf die Herrschaft Erguel im Vallon de Saint-Imier bedeutete. Von Biel wurde 1530 die Reformation eingeführt und das
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Erhalten geblieben ist die ehemalige Kollegiatskirche Saint-Imier, die im 11. Jahrhundert im spätottonischen Stil als dreischiffige Pfeilerbasilika mit drei Apsiden erbaut wurde. Ihr Frontturm wurde im 12. und 13. Jahrhundert errichtet und enthält ein Michaelsoratorium. Die Tour Saint-Martin, fälschlicherweise oft auch als Tour de la Reine Berthe bezeichnet, ist der übriggebliebene romanische Frontturm einer im Jahr 1828 abgebrochenen Kirche, deren ursprüngliche Teile auf dem Grab des heiligen Himerius errichtet wurden. Von der Kirche sind nur das romanische Taufbecken (11. und 12. Jahrhundert) sowie die Sankt-Himerius-Glocke von 1512 erhalten. Zu den neueren Kirchen in Saint-Imier gehören die neugotische katholische Pfarrkirche Saint-Martin (1862-66) und die christkatholische Kirche Saint-Paul von 1912.
Das Ortsbild von Saint-Imier ist städtisch geprägt mit zahlreichen vier- bis achtstöckigen kubischen Wohnhäusern, die hauptsächlich aus der Zeit um 1850 bis 1900 stammen. Das Strassennetz wurde in Anlehnung an dasjenige von La Chaux-de-Fonds erstellt: ein rechtwinkliges System mit St
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Wirtschaft
Wirtschaft
Saint-Imier war bis Ende des 18. Jahrhunderts hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt. Danach entwickelte sich im Ort die Uhrmacherei, zuerst teilweise in Heimarbeit und in kleinen Werkstätten, später auch in Fabriken. 1866 wurde die Compagnie des Montres Longines Francillon SA gegründet. Mit der Uhrenindustrie setzte ein rasanter wirtschaftlicher Aufschwung ein und die Bevölkerung wuchs von 2632 Einwohnern (1856) auf 7557 Einwohner (1888). Saint-Imier wurde zum Zentrum der Uhrenherstellung im Vallon de Saint-Imier und erlebte nach 1880 eine Blütezeit, in der zahlreiche grosse Industriebauten erstellt wurden. 1901 wurde eine Uhrmacherschule, die heutige Ingenieurschule, gegründet. Durch die Krise in der Uhrenherstellung ab 1970 hat der Ort schwer gelitten. Hunderte von Arbeitsplätzen gingen verloren und die Bevölkerungsabnahme verstärkte sich. Heute hat sich die Gemeinde auf die Mikromechanik und die Produktion von Präzisionsgeräten spezialisiert. Weitere Arbeitsplätze gibt es auch in der Herstellung von Uhrengehäusen. Auf den Jurahöhen spielt auch die Landwirtschaft noch eine bedeutende Rolle
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