Saint-Prex
Saint-Prex
Saint-Prex ist eine politische Gemeinde im Distrikt Morges des Kantons Waadt in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Saint-Prex liegt auf , 4.5 km südwestlich der Bezirkshauptstadt Morges (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich auf einer in den Genfersee hinausragenden Halbinsel, im Waadtländer Mittelland.
Die Fläche des 5.5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Nordufer des Genfersees. Der Gemeindeboden erstreckt sich vom Seeufer nordwärts über den flachen Uferrandstreifen bis auf die angrenzende, rund 50 m höher liegende Geländeterrasse. Die nördliche Grenze bildet das bewaldete Tal des Flüsschens Boiron de Morges. Bei
Bois Billens wird mit die höchste Erhebung von Saint-Prex erreicht. Im Westen verläuft die Grenze entlang des kurzen Baches
Ruisseau des Chenaux, während das Gebiet im Osten bis an die Mündung des Boiron in den Genfersee reicht. Der Fluss hat hier einen kleinen Schwemmkegel aufgeschüttet. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 37 % auf Siedlungen, 7 % auf Wald und Gehölze, 55 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu Saint-Prex gehören grössere Einfamilienhaussiedlungen, die Weiler
Beaufor ...mehr
Geschichte
Geschichte
Saint-Prex kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. Bei Fraidaigue wurden Überreste einer Siedlung aus dem Neolithikum entdeckt. Aus der späten Bronzezeit stammt eine Nekropole mit rund 30 Gräbern (zumeist Körperbestattungen). Weitere Spuren sind aus der Römerzeit und aus dem Frühmittelalter erhalten.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 885 unter dem Namen
Sanctus Prothasius. Zu dieser Zeit wird eine Kirche an der Stelle erwähnt, wo der Lausanner Bischof Protasius Mitte des 7. Jahrhunderts begraben worden sein soll. Der heutige Name stellt eine Dialektform des Namens von Bischof Saint Prothais dar. Die Kirche und der in ihrer Umgebung entstandene Ort gehörten seit dem Hochmittelalter dem Domkapitel von Lausanne. Aus strategischen Gründen liess dieses den Ort, der bereits seit 1223 einen Markt abhielt, 1234 befestigen. 1358 kam Saint-Prex unter die Oberhoheit der Grafen von Savoyen.
Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam das Städtchen unter die Verwaltung der Vogtei Morges und verlor unter dieser politischen und wirts
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Angepasst an die Form der Halbinsel von Saint-Prex besitzt das historische Städtchen den seltenen Grundriss eines nahezu gleichseitigen Dreiecks. Die Hauptstrasse erstreckt sich vom Tor (in der Mitte der nördlichen Seite des Dreiecks) bis an den Hafen an der Spitze der Halbinsel. Rechtwinklig dazu gibt es mehrere kleine Quergässchen.
Der historische Stadtkern mit Wohngebäuden und teilweise landwirtschaftlich genutzten Nebengebäuden hat den Charakter einer agrarisch orientierten Kleinstadt bis heute behalten. Von der einstigen Befestigung steht nur noch das Stadttor mit einem Glocken- und Uhrturm aus dem 18. Jahrhundert. Im Osten der Altstadt erhebt sich das Schloss, von dem nur der mächtige quadratische Bergfried vom ursprünglichen Bau aus dem 13. Jahrhundert erhalten ist. Die heutigen Wohngebäude des Schlosses stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das Herrenhaus Le Manoir am Südrand der Altstadt besitzt ebenfalls einen mittelalterlichen Wachtturm aus dem 13. Jahrhundert. Zahlreiche Bürger-, Patrizier- und Bauernhäuser stammen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
Ausserhalb des his
...mehr
Wirtschaft
Wirtschaft
Saint-Prex war bis Ende des 19. Jahrhunderts ein agrarwirtschaftlich geprägtes Städtchen. Heute haben der Ackerbau und der Weinbau nur noch eine untergeordnete Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Die Südhänge der Geländeterrasse eignen sich optimal als Weinbaugebiete.
Der wirtschaftliche Aufschwung des Städtchens erfolgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Gründung der Glasfabrik
Verrerie S.A. 1911 durch Henri Cornaz. Diese hat als Vetropack Holding noch heute ihren Sitz in Saint-Prex. Im Weiteren befinden sich eine auf Messgeräte spezialisierte Firma sowie zahlreiche Kleinunternehmen. Der Ort verfügt über ein Glasmuseum (seit 1982) sowie über touristische Infrastruktur (Hotels, Strandbad und Bootshafen) und das Kultur- und Sportzentrum Vieux-Moulin.
In den letzten Jahrzehnten hat sich Saint-Prex zunehmend zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die vor allem in Lausanne und Morges arbeiten.
Basierend auf dem Artikel Saint-Prex der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen