San Marino
San Marino
San Marino (italienisch
Repubblica di San Marino, Beiname:
La Serenissima) ist die älteste Republik der Welt mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Sie ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm Monte Titano krönt die Festung La Guaita. San Marino ist kein Stadtstaat, sondern besteht aus neun Gemeinden.
Geographie
Geographie
Die Republik San Marino befindet sich auf der Ostabdachung der etruskischen Apenninen. Die Nord-Süd-Ausdehnung von 12 Kilometern wird fast komplett vom Rücken des steil nach Norden abfallenden kalkartigen Monte Titano (756 Meter, ist damit gleichzeitig der höchste Punkt der Republik, der tiefste Punkt ist der Torrente Ausa mit 55 m) durchzogen. San Marino liegt bei 43°56'06" Nord und 12°26'56" Ost. Das Staatsgebiet hat die Form eines unregelmäßigen Vierecks und ist überwiegend hügelig. Es ist 60,57 Quadratkilometer groß und damit kleiner als die Stadt Buxtehude. Die Grenzlänge zu Italien beträgt 39 km. Zwei größere Flüsse entspringen im Staatsgebiet: die Ausa und der Fiumicello. Des Weiteren durchfließen die Flüsse San Marino und Marano das Land, welches an die beiden italienischen Regionen Emilia-Romagna im Nordosten und Marken im Südwesten grenzt. Am südwestlichen Hang des Titano befindet sich die gleichnamige Hauptstadt San Marino.
Geschichte
Geschichte
Die Geschichte San Marinos geht bis auf das 4. Jahrhundert zurück; aus den Anfängen sind hauptsächlich Mythen und Sagen übermittelt, die aber heute als authentisch gelten.
Kultur
Kultur
Die Kultur San Marinos ist durch seine Geschichte und den Freiheitswillen der San-Marinesen geprägt. So finden jedes Jahr Mittelaltertage statt und die Einführung der
Capitani Reggenti ist jedes halbe Jahr eine große Zeremonie. Eine wichtige Rolle dabei spielt die
Guardia del Consiglio Grande e Generale (
Wache des Großen und Allgemeinen Rates). Gegründet nach der Befreiung von der Herrschaft Kardinal Giulio Alberonis 1740 sind auch heute noch diese freiwillig dienenden San-Marinesen in historischen Uniformen für den Schutz der Staatsoberhäupter und des Parlaments zuständig und gestalten zusammen mit allen wichtigen weltlichen und geistlichen Bürgern San Marinos die Feierlichkeiten zur Einführung der neuen Regierungskapitäne. Dabei wird natürlich auch die Nationalhymne gespielt, die 1894 von Federico Consolo, einem san-marinesischen Violinisten und Komponisten geschrieben wurde, keinen Text hat und daher auch einfach nur
Inno Nazionale (ital.
Nationalhymne) genannt wird. Die Blütezeit san-marinesischer Musik war das 17. Jahrhundert, als beispielsweise Francesco Maria Mari
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Politik
Politik
Die Staatsoberhäupter sind zwei kollegial und halbjährig amtierende – vom Parlament gewählte – „Regierungshauptleute“ oder „Regierende Kapitäne“ (
Capitani Reggenti). Amtseinführung ist jeweils am 1. April und 1. Oktober eines Jahres. Vom 1. April 2008 bis zum 30. September 2008 amtieren Federico Pedini Amati und Rosa Zafferani.
Die alte Institution des
Arengo, ursprünglich die Versammlung sämtlicher Familienoberhäupter, übertrug ihre Machtbefugnisse später dem
Consiglio Grande e Generale (Großer und Allgemeiner Rat).
Heute wird die Gesamtheit der Wahlberechtigten als Arengo bezeichnet und wird zweimal pro Jahr am Sonntag nach der Amtseinführung der
Capitani Reggenti einberufen. Die Bürger von San Marino haben dabei die Gelegenheit, dem Consiglio Grande Vorschläge und Gesuche von allgemeinem Interesse zu unterbreiten.
Die gesetzgebende Gewalt wird vom Consiglio Grande e Generale ausgeübt, dessen 60 Mitglieder von der Bevölkerung auf fünf Jahre gewählt werden.
Er genehmigt den Staatshaushalt und ernennt d
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Wirtschaft
Wirtschaft
San Marino besitzt keine Bodenschätze. Die Nutzung der Staatsfläche erfolgt vor allem land- und forstwirtschaftlich, auch wenn sie rückläufig ist, da die Bevölkerung ständig wächst. Bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts lebten die San-Marinesen vor allem von Landwirtschaft, Viehzucht und dem Abbau von Steinen aus den einheimischen Steinbrüchen. Seitdem gibt es in San Marino einen steten Aufschwung von Handwerk und Handel, aber auch der Industrie – nicht zuletzt bedingt durch den starken Zustrom von Touristen: jedes Jahr besuchen mehr als 2 Millionen Touristen die kleine Republik (2006: 2.135.589).
Angebaut werden in San Marino Getreide, Wein, Oliven und Obst; verbreitet ist außerdem die Rinder- und Schweinezucht. Die wichtigsten Erzeugnisse der Handwerksbetriebe und mittelständischen Industrie sind Keramikprodukte, Fliesen, Möbel, Süßwaren, Liköre, Farben und Lacke, Textilien (Seide) und Bekleidungswaren. Exportiert wird vor allem Wein und Wolle, kunsthandwerkliche Produkte und Briefmarken. Durch den Verkauf san-marinesischer Briefmarken, die 10 Prozent zum Bruttonatio
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Basierend auf dem Artikel San Marino der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
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