Wirtschaft
San Marino besitzt keine Bodenschätze. Die Nutzung der Staatsfläche erfolgt vor allem land- und forstwirtschaftlich, auch wenn sie rückläufig ist, da die Bevölkerung ständig wächst. Bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts lebten die San-Marinesen vor allem von Landwirtschaft, Viehzucht und dem Abbau von Steinen aus den einheimischen Steinbrüchen. Seitdem gibt es in San Marino einen steten Aufschwung von Handwerk und Handel, aber auch der Industrie – nicht zuletzt bedingt durch den starken Zustrom von Touristen: jedes Jahr besuchen mehr als 2 Millionen Touristen die kleine Republik (2006: 2.135.589).
Angebaut werden in San Marino Getreide, Wein, Oliven und Obst; verbreitet ist außerdem die Rinder- und Schweinezucht. Die wichtigsten Erzeugnisse der Handwerksbetriebe und mittelständischen Industrie sind Keramikprodukte, Fliesen, Möbel, Süßwaren, Liköre, Farben und Lacke, Textilien (Seide) und Bekleidungswaren. Exportiert wird vor allem Wein und Wolle, kunsthandwerkliche Produkte und Briefmarken. Durch den Verkauf san-marinesischer Briefmarken, die 10 Prozent zum Bruttonationaleinkommen beitragen und durch weitere touristische Einnahmen finanziert sich der Staat: Direkt und indirekt kommen 60 Prozent der Devisen durch den Tourismus ins Land, Steuern werden fast keine erhoben.
Importiert werden hauptsächlich Fertigprodukte und Konsumgüter, aber auch Gold für die vielen Goldschmiede und Juweliere.
Das jährliche Durchschnittseinkommen liegt bei 8.580 Euro. 52 Prozent der Bevölkerung arbeiten im Dienstleistungssektor, 41 Prozent in der Industrie und 7 Prozent im primären Sektor.
Haupthandelspartner des Landes ist Italien.
Die Währung war bis zur Europäischen Währungsunion die italienische Lira. Zusätzlich zu den italienischen Münzen prägte San Marino seit 1972 nach einer 34-jährigen Unterbrechung auch wieder eigene Münzen (san-marinesische Lire), die den gleichen Wert wie die italienischen Lire hatten. Später wurden zusätzlich Goldmünzen geprägt, die aber nur auf dem san-marinesischen Staatsgebiet gültig waren. Seit dem 1. Januar 2002 gilt in San Marino der Euro. San Marino gibt dabei eigene Euromünzen mit landesspezifischer Rückseite heraus.
Anders als viele andere Zwergstaaten ist San Marino kein Steuerparadies. Italien leistet Ausgleichszahlungen dafür, dass die Republik ihre Unabhängigkeit wirtschafts- und finanzpolitisch nicht zu sehr ausnutzt und ihre Souveränität nicht zum Schaden Italiens gebraucht. Die neun im Lande tätigen Banken sind hauptsächlich auf das Binnengeschäft fokussiert. Internationale Transaktionen werden durch italienische Banken abgewickelt.
Basierend auf dem Artikel San Marino der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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