Saporischschja
Saporischschja
Saporischschja (ukrainisch
, wissenschaftliche Transliteration
Zaporižžja; deutsch auch
Saporischja, russisch
/Saporoschje, früher ukrainisch
Olexandriwsk, russisch
Alexandrowsk) ist eine Stadt in der südlichen Ukraine mit 795.000 Einwohnern (2006). Saporischschja liegt 70 km südlich der Stadt Dnipropetrowsk am Dnepr (ukrain.
Dnipro) und ist Hauptstadt der Oblast Saporischschja, ein wichtiger Verkehrsknoten (Straße, Eisenbahn und Hafen), Industriezentrum, kultureller Mittelpunkt mit Hochschulen, Theater und Museen.
Verwaltungstechnisch gliedert sich die Stadt in 7 Rajone (Rajon Schowtnewe, Rajon Sawod, Rajon Komuna, Rajon Lenin, Rajon Ordschonikidse, Rajon Chortyzja, Rajon Schewtschenko) und 1 Siedlung städtischen Typs (Teplytschne/Тепличне)
Geschichte
Geschichte
Aus archäologischen Funden geht hervor, dass sich vor 5000 bis 6000 Jahren an dieser Stelle Niederlassungen skythischer Nomadenstämme befanden. An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert entflohen leibeigene Bauern aus Mittelrussland dem Joch ihrer Feudalherren an den Dnepr (ukrain.
Dnipro) auf freien Boden und nannten sich Kosaken, was freie Menschen bedeutete.
Auf der Insel Mala Chortyzja, jenseits der Stromschnellen des Dnepr, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts eine Festung errichtet, die heute vielen trotz anderslautender Forschungsbefunde als erste Saporoger Sitsch (oder auf ukrainisch Saporischska Sitsch), und damit als Wiege des Saporoger Kosakentums gilt. Im 18. Jahrhundert wurden die Kosaken zu einem privilegierten Militärstand im zaristischen Russland, der an den Landesgrenzen Boden erhielt, dafür aber diese Grenzen militärisch schützen musste. Dennoch unterstellten sie sich 1711-1739 der Herrschaft der Osmanen und Krimtataren, siehe Saporoscher Kosaken und Islam in der Ukraine.
1770 wurde am Dnepr eine Festung errichtet, neben de
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Saporischschja ist eine der schönsten Industriestädte der Ukraine mit zahlreichen Parks und Grünanlagen, Obstgärten, Grünalleen und Blumenrabatten, die sich an den breiten Straßen entlangziehen.
, etwas südlich davon wurde ein Freilichmuseum errichtet, das eine Kosakensitsch nachstellt. Berühmt ist auch das Pferde- und Reittheater im Süden der Insel, wo Artisten in kosakischer Tracht ihre Kunststücke auf und unter Pferden präsentieren.
Aus Saporischschja führt der Weg nach Süden wiederum durch endlose Steppen. 57 Kilometer nach der Stadt erkennt man rechts die Wassermassen des riesigen Kachowkaer Stausees.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Dnepr-Staumauer Dnjeprostroj. Sie erstreckt sich über eine Länge von 3 Kilometern und hat einen Höhenunterschied von 57 Metern.
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