Geschichte
Aus archäologischen Funden geht hervor, dass sich vor 5000 bis 6000 Jahren an dieser Stelle Niederlassungen skythischer Nomadenstämme befanden. An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert entflohen leibeigene Bauern aus Mittelrussland dem Joch ihrer Feudalherren an den Dnepr (ukrain. Dnipro) auf freien Boden und nannten sich Kosaken, was freie Menschen bedeutete.
Auf der Insel Mala Chortyzja, jenseits der Stromschnellen des Dnepr, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts eine Festung errichtet, die heute vielen trotz anderslautender Forschungsbefunde als erste Saporoger Sitsch (oder auf ukrainisch Saporischska Sitsch), und damit als Wiege des Saporoger Kosakentums gilt. Im 18. Jahrhundert wurden die Kosaken zu einem privilegierten Militärstand im zaristischen Russland, der an den Landesgrenzen Boden erhielt, dafür aber diese Grenzen militärisch schützen musste. Dennoch unterstellten sie sich 1711-1739 der Herrschaft der Osmanen und Krimtataren, siehe Saporoscher Kosaken und Islam in der Ukraine.
1770 wurde am Dnepr eine Festung errichtet, neben der die Ortschaft Olexandriwsk, die Vorläuferin des heutigen Saporischschja entstand. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Olexandriwsk ein Kreisstädtchen, das im Jahre 1921 in Saporischschja umbenannt wurde.
1932/33 war die Stadt von einer riesigen Hungersnot betroffen (Holodomor)
der viele Bewohner der Stadt zum Opfer fielen.
In den Kriegsjahren 1941 bis 1945 wurde die Stadt aufs schwerste in Mitleidenschaft gezogen. Sie war im und nach dem Zweiten Weltkrieg der Standort eines Kriegsgefangenenlagers.
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