Sheberghan
Sheberghan
Sheberghan (auch
Shebirghan; ) ist die Hauptstadt der im nördlichen Afghanistan gelegenen Provinz Juzjan und hat 29.500 Einwohner (Schätzung 2003).
Geschichte
Geschichte
Sheberghan war einst die Hauptstadt eines unabhängigen Usbekischen Khanats, das nach dem Anglo-Russischen Krieg durch die Grenzvereinbarungen von 1873 an Afghanistan abgetreten wurde.
Sheberghan war Schauplatz des Dasht-i-Leili Massakers im Dezember 2001 während der US-Invasion Afghanistans, als zwischen 250 und 3.000 (variierend je nach Quelle) Taliban-Gefangene durch Erschießen oder durch Ersticken in LKW-Metallcontainern umkamen, während sie durch Truppen der USA und der Nordallianz von Kundus nach Sheberghan transportiert wurden.
Sheberghan ist Hochburg des usbekischen Kriegsherrn General Abdul Rashid Dostum, der mit seinem tadschikischen Rivalen General Mohammed Atta um die Kontrolle über Nord-Afghanistan wetteifert.
Lage
Lage
Sheberghan liegt auf am Ufer des Darya-ye Safid-Flusses, etwa 130 km westlich von Masar-e Scharif an dem zentralen nationalen Straßenring Herat-Kandahar-Kabul-Masar-e Scharif-
Sheberghan-Maimana-Herat.
Wirtschaft
Wirtschaft
Sheberghan liegt inmitten von landwirtschaftlich genutztem Bewässerungsland.
Seit 1967 wurde hier mit sowjetischer Unterstützung im Khowaja Gogerak Gasfeld die Ausbeutung von Afghanistans Erdgas-Vorkommen begonnen, 15 km östlich von Sheberghan. Die Vorkommen wurden auf etwa 67 Milliarden m³ geschätzt. Ebenfalls im Jahr 1967 stellten die Sowjets eine 100 km Gaspipeline fertig, die Keleft in der Sowjetunion mit Sheberghan verband.
Sheberghan ist ein wichtiger Standort für die Energieversorgung Afghanistans:
• Das Zomrad Sai Ölfeld liegt bei Sheberghan
• Die Sheberghan Ölraffinerie bearbeitet Rohöl für den Gebrauch in Heizkesseln in Kabul, Mazar-i-Sharif and Sheberghan
• Die Jorqaduk, Khowaja Gogerak, und Yatimtaq Gasfelder liegen im Umkreis von 30 km um Sheberghan
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