Tsumeb
Tsumeb
Tsumeb ist eine Minenstadt und die Hauptstadt der Oshikoto-Region in Namibia. Die Stadt liegt ca. 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Windhuk 1.310 Meter ü.d.M. im sogenannten "Otavi-Dreieck" (auch "Maisdreieck") zusammen mit Otavi und Grootfontein, einem landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet mit hohen Niederschlagszahlen.
Geographie
Geographie
Der durchschnittliche jährliche Regenfall beträgt etwa 550 Millimeter, was deutlich über dem namibianischen Durchschnitt liegt und daher auch Ackerbau erlaubt (daher der Name "Maisdreieck").
Geschichte
Geschichte
Ursprünglich war das Gebiet um Tsumeb von San (
Buschleuten) bewohnt. Sie waren auch die Entdecker der hier dicht unter der Erdoberfläche lagernden Kupfererz-Vorkommen und in der Lage, aus diesen Erzen im sogenannten "Termitenofen-Verfahren" (dabei wurden Termitenhügel wegen ihres besonderen Belüftungssystems als einfache Hochöfen benutzt) Kupfer zu gewinnen und zu verarbeiten. Daraus entwickelte sich ein schwunghafter Kuper-Handel mit den nördlich siedelnden Ovambo, die aus dem Metall kunstvolle Ringe und Halsketten schmiedeten.
Die Nachricht von diesen Erzvorkommen blieb natürlich auch den Weißen nicht verborgen. So wurden seit Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere Expeditionen in das Otavi-Bergland unternommen, um die Erzvorkommen und deren Abbaumöglichkeiten zu erkunden. Letztlich scheiterten all diese Versuche an den fehlenden bzw. zu aufwändig erscheinenden Transportwegen.
Erst nach Übernahme der Gebietsverantwortung durch die Deutschen begann eine planmäßige Erkundung der Erzlagerstätten, da man sich von deren Nutzung eine Verbesserung der bisher negativen Leistungsbilanz d
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Wirtschaft
Wirtschaft
Die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg gingen auch an Tsumeb nicht spurlos vorüber. Beides führte zur Stagnation in der Entwicklung von Mine und Stadt - verschärft durch den Verfall der Rohstoffpreise. Nach der Unabhängigkeit Namibias führten mehrere, teils gewaltsame Arbeitskämpfe zum weiteren Niedergang und schließlich sogar zur Teil-Schließung der Mine. Die Fördertürme sind zwar noch immer deutlich sichtbare Wahrzeichen der Stadt, aber zu einem Großteil nicht mehr in Betrieb. Dafür hat sich Tsumeb inzwischen durch die planmäßige Anpflanzung von Jacaranda-Bäumen und deren prachtvolle Blüte im namibischen Frühjahr den Ruf einer Gartenstadt erworben - ein Ruf allerdings, der den infolge Minenschließung zahlreichen Arbeitslosen des Ortes kaum ein Trost sein wird.
Die Bevölkerung wird mit ca. 12.000 angegeben (Stand 2005 ), wobei ein erheblicher Überhang an Männern besteht. Die Bevölkerung ist wie in vielen anderen Gegenden Namibias ethnisch heterogen: Nama, Damara, Herero, Owambo, Deutsche, Afrikaaner (
Buren) und Portugiesen leben hier.
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