Unterdöbling
Unterdöbling
Unterdöbling war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Lage
Lage
Unterdöbling liegt im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling, nördlich von Oberdöbling, wobei die Grenze im wesentlichen durch den heute als Bachkanal geführten Krottenbach gezogen wird. Der mittelalterliche Ortskern liegt dabei in der Senke des Krottenbaches entlang der heutigen Rudolfinergasse bzw. Nußwaldgasse (früher Herrengasse). Jüngere Siedlungen liegen hingegen auf dem Plateau, das gegen Westen und Norden als Vorhügel des Kahlenbergs ansteigt. Die Grenzen Unterdöblings verläuft im Süden entlang von Oberdöbling, im Westen grenzt es an Untersievering und im Norden an Grinzing und Teile von Heiligenstadt. Die Ostgrenze wird durch jene Straße gebildet, die von Oberdöbling über die Hohe Warte nach Heiligenstadt führt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Unterdöbling verfügt durch die im orientalischen Stil ausgeführte moscheeähnliche, ehemalige Insektenpulverfabrik des Johann Zacherl, die Zacherlfabrik, über ein einzigartiges Bauwerk. Ein weiterer zentraler Bau Unterdöblings ist das Karmelitenkloster Döbling in der Silbergasse mit der dazugehörigen Kirche Hl. Familie. Auch einige ehemalige Weinhauerhäuser findet man noch in Unterdöbling. Der ehemalige Ortsfriedhof mit den Grabstätten von Johann Strauß (Vater) und Joseph Lanner lag ebenfalls in Unterdöbling, wurde jedoch 1927 aufgelassen. Während ihre Gebeine auf den Wiener Zentralfriedhof umgebettet wurden, bezog man die beiden Grabsteine in den auf dem Gelände gestalteten Strauß-Lanner-Park mit ein.
Wirtschaft
Wirtschaft
Der Anteil des Weinbaus war 1826 noch sehr hoch, fast die Hälfte der Flurfläche war mit Weinstöcken bedeckt. Hinzu kamen Ackerflächen die etwa ein Viertel und Wiesenflächen die knapp ein Fünftel der Gesamtfläche ausmachten. Zum wichtigsten Industriebetrieb von Unterdöbling entwickelte sich die Insektenpulverfabrik Zacherl in der Nußwaldgasse. Johann Zacherl hatte seit 1842 Pyrethrum-Insektenpulver aus Tiflis exportiert, 1870 begann er mit der Produktion in Unterdöbling. Eigene Geschäfte verkauften sein
Zacherlin in aller Welt. Der Neubau des Fabrikgebäudes durch Karl Mayreder in Form einer Moschee bescherte Unterdöbling das ungewöhnlichste Fabrikgebäude Wiens. Zacherls Erben kämpften letztlich mit dem Aufschwung der chemischen Industrie nach dem Ersten Weltkrieg, 1933 stellte man auch Skibindungen her. In den 1950er Jahren wurde die Zacherlfabrik schließlich geschlossen.
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