Vaulruz
Vaulruz
Vaulruz ist eine politische Gemeinde im Distrikt Gruyère des Kantons Freiburg in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Thalbach wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Vaulruz liegt auf , 5 km westlich des Bezirkshauptortes Bulle (Luftlinie). Das ehemalige Strassenzeilendorf erstreckt sich beidseits des Bachlaufs der Sionge, am Alpennordrand auf dem breiten Sattel zwischen dem Hügelzug des Mont Gibloux und der voralpinen Waldhöhe von
Les Alpettes nördlich des Moléson.
Die Fläche des 10.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des südlichen höheren Freiburger Mittellandes und der angrenzenden Voralpen. Der zentrale Teil des Gebietes wird von der weiten Geländemulde der Sionge und ihres südlichen Seitenbachs
Diron eingenommen. Zwischen den beiden parallel verlaufenden Bächen befindet sich das Plateau von Les Ponts (bis ). Im Nordosten erstreckt sich der Gemeindeboden auf die südlichen Ausläufer des Mont Gibloux und erreicht auf der Waldhöhe
Joux de Pra Fillieux ; die Nordgrenze bildet der Bach
Ruisseau de Létivan. Nach Süden reicht die Gemeindefläche in einem sehr schmalen Zipfel in das Quellgebiet des Diron und über den hier bewaldeten Kamm von
Les Alpettes (mit höchste Erhebung von Vaulruz) bis
...mehr
Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1115 unter dem Namen
Valle Rodulphi. 1359 erschien der frühere deutsche Ortsname
Mühlsteingrube, eine Übersetzung von
Molaris de Vaulruz, abgeleitet vom lateinischen Wort
molaris (Mühlstein). Später wurde der deutsche Name in
Thalbach abgeändert.
Bei Vaulruz gründeten die Herren von Blonay im 12. Jahrhundert eine Burg, die Mitte des 13. Jahrhunderts unter die Oberhoheit der Savoyer kam und stark ausgebaut wurde. Im frühen 14. Jahrhundert gründeten die Savoyer südwestlich der Burg die befestigte Siedlung Vaulruz, die bereits 1321 mit dem Stadtrecht ausgestattet wurde. Schon bald setzte aber der Niedergang des Städtchens mit dem ersten Pestzug um 1350 und einem Dorfbrand im Jahr 1387 ein. Anschliessend verkauften die Savoyer Vaulruz an die Familie Champion, die ursprünglich aus Saint-Michel-de-Maurienne kam. Fortan waren die Vertreter der Adelsfamilie Champion, die auch gute Beziehungen mit Freiburg unterhielten, Herren von Vaulruz. Die Herrschaft umfasste neben Vaulruz auch die Dörfer Sâles, Maules und
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Vaulruz steht auf einem Vorsprung über dem Tal der Sionge. Es stammt mit seinem nahezu quadratischen Grundriss ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Zu den ältesten Teilen zählt der massive viereckige Turm in der Nordostecke, wahrscheinlich der ehemalige Bergfried. Die Wohngebäude entlang der Südmauer sind neueren Datums und wurden im 16. Jahrhundert errichtet. Die erste Kirche Sainte-Marguerite wurde im frühen 14. Jahrhundert erbaut; der heutige Bau stammt von 1819.
Die Kapelle des heiligen Protasius wurde früher bei Augenleiden aufgesucht.
Wirtschaft
Wirtschaft
Vaulruz war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Noch heute haben die Viehzucht und die Milchwirtschaft sowie in geringerem Mass der Ackerbau eine wichtige Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Dank der Nähe zur Autobahn A12 entstand seit den 1990er Jahren eine kleine Gewerbezone. Vaulruz ist Standort des Autobahnwerkhofs der A12. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Zahlreiche Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die in den Regionen Bulle, Freiburg und Vevey-Montreux arbeiten.
Basierend auf dem Artikel Vaulruz der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen