Vihti
Vihti
Vihti (schwed.
Vichtis) ist eine Gemeinde im Süden Finnlands rund 50 km nordwestlich der Hauptstadt Helsinki.
Geografie
Geografie
Vihti liegt im Norden der südfinnischen Landschaft Uusimaa. Nachbarstädte- und gemeinden sind Karkkila und Loppi im Norden, Hyvinkää im Nordosten, Nurmijärvi im Osten, Espoo im Südosten, Kirkkonummi und Siuntio im Süden, Lohja im Südwesten sowie Nummi-Pusula im Westen. Helsinki liegt 49 km südöstlich. Vihti gehört zur Region Helsinki und ist eng mit der Hauptstadt verbunden: 19,6 % der erwerbstätigen Bevölkerung arbeiten in Helsinki, weitere 19,7 % in Espoo und Vantaa.
Die Gemeinde Vihti hat eine Fläche von 567,09 km², wovon etwa 8 % aus Binnengewässern besteht. Das Kirchdorf von Vihti liegt am Nordufer des Hiidenvesi-Sees, das Gemeindezentrum Nummela befindet sich zwischen den Seen Hiidenvesi und Enäjärvi. Insgesamt befinden sich im Gemeindegebiet 104 Seen mit einer zusammengezählten Uferlänge von 266 km.
Im Süden hat Vihti Anteil am Nuuksio-Nationalpark, einem der wenigen noch relativ naturbelassenen Heide- und Waldgebiete in Uusimaa.
Geschichte
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Vihti war bis ins Mittelalter Waldgebiet ohne sesshafte Bewohnung. Gegen Ende des Mittelalters hatte sich Bevölkerung niedergelassen, die sich bis ins 16. Jahrhundert auf die Ufer der Gewässer konzentrierte. Als Gründungsdatum der Gemeinde gilt das Jahr 1507, in dem der erste bekannte Kirchenherr, MÃ¥rthen, eingesetzt wurde. Zuvor hatte Vihti zur Kirchengemeinde Lohja gehört, die erste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1433.
Die erste Besiedlung Vihtis bestand aus adeligen Reiterhöfen, also von der Steuer befreiten landwirtschaftlichen Höfen, die im Gegenzug Ritter für das königliche Heer stellten. Bis zum 17. Jahrhundert wurden 44 dieser Höfe gegründet. Im Umfeld der Höfe entstanden kleinbäuerliche Kleinpachthöfe, von denen es am Ende des 18. Jahrhunderts 150 gab. Im Jahr 1749 hatte Vihti 1403 Einwohner. Im Jahr 1861 – die Gemeinde war inzwischen auf über 5000 Einwohner gewachsen – wurde die Kapellengemeinde Pyhäjärvi (das heutige Karkkila) im Nordwesten des Gemeindegebietes als eigenständige Kirchengemeinde von Vihti abgetrennt
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Politik
Politik
Das von Gustaf von Numers gestaltete Gemeindewappen wurde 1953 eingeführt und zeigt
„im goldenen Schild einen gestürzten blauen Wellensparren, der ein blaues Wasserrad einschließt“. Der Wellensparren steht für den See Hiidenvesi, das Mühlrad für die historische Bedeutung der Sägewerksindustrie in Vihti.
Vihti unterhält Partnerschaften zur norwegischen Kommune Sel, zur schwedischen Stadt Norrtälje, zur Gemeinde Otepää in Estland, zum dänischen Ort Skælskor und zur japanischen Präfektur Fukui.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche von Vihti, eine Kreuzkirche in Ziegelbauweise, fasst rund 600 Menschen und wurde 1772 nach Plänen von Antti Piimänen fertiggestellt. 1818 brannte sie nach einem Blitzeinschlag völlig aus; dabei verbrannte auch das Altarbild
Jesus in Gethsemane von Emanuel Thelning, und sogar die Kirchglocken schmolzen. Der Wiederaufbau wurde 1822 nach einem Entwurf des italienischen Architekten Charles Bassi vollendet. In dieser Zeit erhielt die Kiurche ihre bis heute prägende neoklassizistische Innenausstattung. 1846 brannte die Kirche nach einem weiteren Blitzschlag erneut; nur durch den Umstand, dass der Altarraum zu dieser Zeit hergerichtet wurde und das Bild in der Pfarrei aufbewahrt wurde, überstand das zweite Altarbild,
Jesu Auferstehung von Berndt Godenhjelm, den Brand unbeschadet. 1848, 1928-29 sowie 1982 und 1985 wurde die Kirche renoviert; die Orgel wurde 1990 erneuert.
Neben der Kirche steht die Ruine der alten Kirche der heiligen Birgitta aus dem 15. Jahrhundert. Sie war schon im 17. Jahrhundert baufällig geworden; nachdem die heutige Pfarrkirche geweiht worden
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