Villeneuve VD
Villeneuve VD
Villeneuve (VD) ist eine politische Gemeinde im Distrikt Aigle des Kantons Waadt in der Schweiz. Der frühere deutsche Name
Neuenstadt am Genfersee wird heute nicht mehr verwendet.
Geographie
Geographie
Villeneuve liegt auf , 9 km nordnordwestlich des Bezirkshauptortes Aigle und 4 km südlich der Stadt Montreux (Luftlinie). Das historische Städtchen erstreckt sich am Ostufer des Genfersees, rechts der Mündung der
Eau Froide, am Rand der Rhôneebene und am Fuss der Waadtländer Alpen.
Die Fläche des 32.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Ostufer des Genfersees (rund 1.5 km Seeuferlänge) und der Waadtländer Alpen. Die westliche Grenze bilden das Seeufer und der Unterlauf der kanalisierten Eau Froide; hier hat Villeneuve einen kleinen Anteil an der Rhôneebene. Im Süden reicht das Gebiet über den äusserst steilen Wald- und Felshang des Mont d'Arvel
bis an den Oberlauf des Bergbachs Eau Froide.
Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden in das stark reliefierte Gebiet der Waadtländer Voralpen beidseits des Tals des Wildbachs Tinière
. Dieser Bach, der mit einem Schuttkegel nördlich von Villeneuve in den Genfersee mündet, wird im Süden von der Bergkette Malatraix
und Pointe d'Aveneyre
, im Osten vom Pass ...mehr
Geschichte
Geschichte
Villeneuve kann auf eine sehr lange Siedlungsgeschichte zurückblicken. Im Gebiet von Le Châtelard östlich von Villeneuve wurden in der Grotte du Scex Siedlungsspuren vom Ende des Paläolithikums entdeckt. Es sind die ältesten Zeugnisse menschlicher Aktivität auf dem Kantonsgebiet der Waadt. Zur Zeit der Kelten befand sich hier die Siedlung
Pennelucos, die auch zur Römerzeit bewohnt war. Damals lag sie an der wichtigen Handelsstrasse, die von Aventicum (Avenches) via Octodurum (Martigny) über den Grossen Sankt Bernhard nach Italien führte. Aus der römischen Zeitepoche sind allerdings kaum Überreste vorhanden.
Die erste urkundliche Erwähnung in der neueren Zeit erfolgte im Jahr 1005 unter dem damaligen Namen
in villa Compendiaco, abgeleitet vom römischen Geschlechtsnamen
Compendius. Später erschienen die Bezeichnungen
Compengiez (1166),
Compengie (1207) und noch 1248
Compesie.
Die neue Stadt Villeneuve wurde 1214 von Graf Thomas I. von Savoyen unter dem Namen
Villanova Chillionis (la ville neuve de Chillon) gegründet und mit einem
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Villeneuve besitzt ein malerisches Ortsbild. Die historische Altstadt liegt heute rund 150 m vom Genfersee entfernt (während des Mittelalters reichte der See bis zur Siedlung) und erstreckt sich mit einer einzigen Längsachse parallel zum Seeufer. Der Stadtgrundriss umfasst eine Fläche von etwa 500 m × 100 m und zeigt mehrere kurze Quergassen. Früher war die Stadt gegen das Land durch Schanzenanlagen geschützt, von denen jedoch nur noch wenige Spuren in der Nähe der Kirche erhalten sind. Entlang der Längsachse stehen Bürger- und Weinbauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert.
Schon vor der Gründung des Städtchens bestand die Kirche Saint-Paul, die der Zisterzienserabtei Haut-Crêt gehörte. Nicht genau bekannt ist das Datum der heutigen Kirche, deren Hauptschiff und Seitenschiffe aus der romanischen Epoche stammen. Der Rechteckchor nach Art der Zisterzienser ist wahrscheinlich auf das frühe 13. Jahrhundert zu datieren, während der Frontturm im 15. Jahrhundert erbaut wurde.
Von dem Spital, das 1236 von Aymon von Savoyen gegründet wurde, ist heute ei
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Wirtschaft
Wirtschaft
Villeneuve lebte seit dem Mittelalter vom Handelsverkehr auf der Rhônetalstrasse und vom Schiffsverkehr auf dem Genfersee. Es war lange Zeit ein agrarisch geprägtes Städtchen, in dem die landwirtschaftlichen Produkte des Umlandes verarbeitet und in den Handel gebracht wurden. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet auch Villeneuve in den Sog des aufkommenden Fremdenverkehrs an der Waadtländer Riviera. Als erstes Hotel wurde im Jahr 1837 das Hotel Byron am Seeufer eröffnet.
Heute hat die Landwirtschaft nur noch eine geringe Bedeutung in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Auf dem Schuttkegel der Tinière wird auf einer Fläche von rund 50 ha Weinbau betrieben, während sich die höheren Lagen für Viehzucht und Milchwirtschaft eignen. Eine wichtige Rolle spielt hingegen der industrielle Sektor. Am Fuss des Mont d'Arvel befinden sich Steinbrüche, in denen Marmor abgebaut wurde und heute auch Schotter für Gleisanlagen gewonnen wird. Das Gewerbe- und Industriegebiet in der Ebene zwischen Eisenbahn und Autobahn umfasst auch feinmechanische Werkstätten, Eisenhandel, Fensterfabrikation
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