Villigen
Villigen
Villigen (schweizerdeutsch:
Villige) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt etwa fünf Kilometer nördlich des Bezirkshauptorts. Am 1. Januar 2006 erfolgte die Eingemeindung von Stilli.
Geographie
Geographie
Das Dorf liegt zwischen dem westlichen Ufer der Aare und dem Osthang des Geissbergs. Der Geissberg ist eine typische Erhebung des Tafeljuras mit einer ausgedehnten, nach Osten hin leicht geneigten Hochebene und steilen Hängen an drei Seiten. Im Westen und Süden verläuft die Gemeindegrenze von Villigen genau an der Geländekante entlang, während die Abhänge auf dem Gebiet der Nachbargemeinden liegen. Im Norden geht der Geissberg in den Rotberg über.
Im Osten ragen vier kurze, steile, beinahe halbkreisförmige Ausläufer in die Flussebene hinein. Von Nord nach Süd sind dies der Tüeliboden , der Gugelen , der Besserstein mit der gleichnamigen Burgruine und der Buck . Der alte Dorfkern liegt zwischen dem Gugelen und dem Besserstein. An den Südhängen dieser vier Hügel liegen Rebberge mit einer Anbaufläche von insgesamt 17 Hektaren.
Am westlichen Ufer der Aare, rund 1,5 Kilometer nördlich der Mündung der Limmat, befindet sich im so genannten Wasserschloss der Schweiz das Dorf Stilli. Das einstige Gemeindegebiet beschränkte sich auf einen drei Kilometer langen und 25 bis 210 Meter br
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Geschichte
Geschichte
Die ältesten bei Villigen gefundenen Besiedlungsspuren sind etwa 5000 Jahre alt und stammen aus der Jungsteinzeit. Rund 3000 Jahre alt sind Keramikscherben aus der Bronzezeit. Um das Jahr 200 entstand ein römischer Gutshof, der wahrscheinlich bei den Überfällen der Alamannen in den Jahren 269/270 zerstört wurde. Auf dem Rotberg wurden Reste eines römischen Wachtturms gefunden. Dort entdeckte Münzen stammen aus der Zeit zwischen 260 und 375. Bei Aushubarbeiten stiess man auf ein alemannisches Gräberfeld aus dem 6. und 7. Jahrhundert. Damals dürfte auch die Gründung des Dorfes erfolgt sein.
Im Mittelalter bauten unbekannte Adlige zwei Burgen bei Villigen. Die Burg auf dem Oelberg war ungefähr von 1100 bis 1150 bewohnt und wurde dann aufgegeben. Die Burg Besserstein entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts und wurde 1244 erstmals urkundlich erwähnt. 1247 tauchte ein
Henricus von Villigen in einer Urkunde auf; dies ist somit die älteste bekannte Erwähnung des Dorfnamens. Villigen war Teil des Hofes Rein, das dem Kloster Murbach im Elsass gehörte (als Hof bezeichnete man damals die Grund
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Auf dem hohen und steil aufragenden Felskopf des Geissbergs befindet sich die Überreste der Burg Besserstein. Im Dorf selbst gibt es nicht weniger als zehn Brunnen, weshalb Villigen auch als «Dorf der schönen Brunnen» bezeichnet wird. Zwei davon, die 1583 im Spätrenaissance-Stil erbaut wurden, stehen heute unter Denkmalschutz.
Wirtschaft
Wirtschaft
Villigen hat im Vergleich zu den Nachbargemeinden relativ viele Arbeitsplätze, nämlich über 1000 (davon 8 % in der Landwirtschaft, 2 % im Kleingewerbe und 90 % im Dienstleistungssektor). Der mit Abstand grösste Arbeitgeber ist das Paul-Scherrer-Institut. Daneben gibt es eine kleine Möbelfabrik sowie mehrere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Rund 1,5 km nordwestlich des Dorfes liegt am Osthang des Geissbergs ein Steinbruch. Die abgebauten Steine (Kalkstein und Mergel) werden mit einem 4 km langen Förderband über die Aare hinweg zum Zementwerk der Holcim in Würenlingen transportiert. Auf einer Fläche von 17 Hektaren wird an den Hängen oberhalb von Villigen Weinbau betrieben.
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