Virgen
Virgen
Virgen ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Tirol, Bezirk Lienz (Osttirol). Sie umfasst Teile des Virgentals in der Venedigergruppe, umfangreiche Teile des Gemeindegebietes liegen zudem im Nationalpark Hohe Tauern. Die Besiedelungsgeschichte Virgens geht auf die Zeit um 500 vor Christus zurück, wobei der Kupferbergbau eine tragende Rolle spielte. Nach dem Ende der Römerzeit siedelten sich Slawen im Virgental an, die ab dem 8. Jahrhundert nach und nach von bairischen Siedlern assimiliert wurden. Die gleichzeitig einsetzende Christianisierung führte zur Einrichtung einer der ersten Pfarren in der Region. Im Mittelalter war Virgen Teil Kärntens und der Grafschaft Görz, 1500 wurde es an Tirol angegliedert. Mit einer Bevölkerung von knapp über 2.000 Einwohnern ist Virgen heute die bevölkerungsmäßig fünftgrößte Gemeinde Osttirols. Wirtschaftlich spielt in der Gemeinde vor allem die Landwirtschaft und der Tourismus eine wichtige Rolle, wobei ein Mangel an Arbeitsplätzen sowie strukturelle Probleme zu einer sehr hohen Pendlerrate führen.
Klima
Klima
Virgen ist durch seine Lage zwischen der Virger Nordkette und der Lasörlinggruppe klimatisch begünstigt. Schon der aus dem Slawischen abgeleitete Ortsname Virgen mit der Bedeutung
sonniges Plätzchen deutet darauf hin (Namensgeschichte). Grund für die sonnige Lage Virgens, das als „Meran Osttirols“ vermarktet wird, ist der Verlauf des Virgentals, das der Sonnenbahn folgt. Dadurch verliert Virgen im Dezember nur ein Drittel bzw. im Juni nur ein Siebentel der möglichen Sonnenscheindauer. Im Ötztal beträgt der Verlust vergleichsweise hohe zwei bzw. ein Drittel. Durch die Venedigergruppe im Norden (Virger Nordkette) ist Virgen vor dem kalten Tauernwind geschützt, der etwa das benachbarte Matrei ungeschützt trifft. Da kalte Luft iselabwärts abströmen kann, bilden sich in Virgen kaum Kälteseen. Die größten Niederschlagsmengen fallen in Virgen im Juni und Juli. Durchschnittlich beträgt der Niederschlag in Virgen 900 mm pro Jahr, wobei die Niederschlagsmenge in höheren Lagen stark ansteigt. Virgen ist in Bezug auf die Höhe und die Beständigkeit der Schneedecke (rund 110 Tage) relativ schneea
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Lage
Lage
Virgen liegt im nördlichen Osttirol und ist mit einer Fläche von 88,8 km² die sechstgrößte Gemeinde im Bezirk Lienz. Mit einem Anteil von rund 42 km² am Nationalpark Hohe Tauern steht knapp die Hälfte des Gemeindegebiets unter Naturschutz. Virgen umfasst das östliche, von der Isel durchflossene, Virgental von der Iselschlucht bis zur Ortschaft (Fraktion) Mitteldorf. Da die Isel vom Virger Schwemmkegel an die rechte Talseite gedrängt wird, liegen alle Siedlungen, mit Ausnahme der Fraktion Welzelach, auf der linken Talseite. Höchster Punkt ist der Hohe Eichham (3.371 m) in der Venedigergruppe. Auch der höchste Berg der Lasörlinggruppe, der Lasörling (3.098 m), liegt an der Grenze des Gemeindegebietes.
Virgen besteht aus sieben Fraktionen sowie sieben Weilern. Betritt man das Gemeindegebiet von Osten entlang der Landesstraße, so erreicht man zunächst die Fraktion Mitteldorf (1.089 m) mit dem Weiler Bach. Folgt man der Landesstraße weiter, so gelangt man in die Fraktion Virgen-Dorf (1.194 m), den Hauptort der Gemeinde, mit dem Weiler Weite. Nordöstlich des Hauptortes, unterhalb des Obers
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Politik
Politik
Der Gemeinderat als oberstes Gremium der Gemeinde umfasst 15 Sitze und wird alle sechs Jahre im Zuge tirolweiter Gemeinderatswahlen gewählt. Gleichzeitig wird der Bürgermeister in einer Direktwahl bestimmt, wobei es beim Ausbleiben einer absoluten Mehrheit für einen Kandidaten zu einer Stichwahl kommt. Amtierender Bürgermeister ist seit 1992 Dietmar Ruggenthaler.
Die stärkste Kraft in der Gemeindepolitik ist die Liste
Für Virgen – Unabhängige Gemeinschaftsliste Für Virgen, die bei den Gemeinderatswahlen 2004 als einzige Liste kandidierte und folglich alle 15 Mandate erhielt. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 61,71 % lag die Zahl der ungültigen Stimmen bei 16,79 %. Die Liste
Wir Gemeinsam – Für unsere Mitbürger, die 1998 noch 31,39 % der Stimmen erreicht hatte, trat bei den Wahlen 2004 nicht mehr an. Stark verwurzelt in Virgen ist die ÖVP, die bei den Landtagswahlen 2003 72,75 % der Stimmen erreichte.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Der Dorfkern des Hauptortes der Gemeinde, Virgen-Dorf ist gut erhalten. Das Zentrum bildet die spätgotische Pfarrkirche mit dem umliegenden Pfarrfriedhof und dem Denkmal für die Opfer der Franzosenkriege. In nächster Nähe zur Kirche befindet sich das uralte „Gasthaus Neuwirth“ mit Erkerturm und Walmdach sowie das Kloster der Tertiarschwestern. Das Kloster verfügt über eine eigene Hauskapelle mit einem kleinen Glockenturm. Sehenswert ist auch das Dorf Obermauern mit der Wallfahrtskirche und den umliegenden, alten Bauernhäusern. Ursprünglich waren die Wohnhäuser der Bauern vollständig aus Holz gezimmert, nur wohlhabende Bauern konnten sich ein gemauertes Erdgeschoss leisten. Die dominierende Hofform in Virgen ist der Paarhof (getrenntes Wohn- und Futterhaus), nur in günstigen Lagen findet man auch Einhöfe.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Virgen zählen die zahlreichen Kirchen und Kapellen, die sich in allen Fraktionen, aber auch in einigen Weilern und einzelnen Gehöften befinden. Über das Gemeindegebiet hinaus bekannt ist die spätgotische
Wallf ...mehr
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