Waltersdorf (Zittauer Gebirge)
Waltersdorf (Zittauer Gebirge)
Waltersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Großschönau im Landkreis Löbau-Zittau in Sachsen. Ortsvorsteherin: ist Karin Szalai. Der Erholungsort mit 1418 Einwohnern liegt 11 km südwestlich von Zittau am Fuße der Lausche, des höchsten Berges des Zittauer Gebirges und zeichnet sich durch seine Umgebindehauslandschaft aus.
Geographie
Geographie
Waltersdorf erstreckt sich auf einer Länge von 3,3 km im Tal des Dorfbaches von der Grenze zu Tschechien nach Norden. Südlichster Punkt ist die am Pass zwischen Lausche und Sonneberg in 571,2 m ü.M. gelegene Wache, an der sich ein Grenzübergang für Wanderer ins benachbarte Myslivny (Jägerdörfel) befindet. An der steil abfallenden Straße am Nordosthang der Lausche befinden sich in der Ortslage
Sonneberg mehrere Bauden, von denen die Hubertusbaude und die Rübezahlbaude die bekanntesten sind. Am Westhang des 628,5 m hohen Sonneberges befindet sich die älteste Bergbaude des Ortes, die Sonnebergbaude, ehemals Oberer Kretscham und Gasthof zur Lausche genannt. Ihre Ersterwähnung als Schänke erfolgte im Jahre 1666, als der Ort Neuwaltersdorf für Böhmische Glaubensflüchtlinge gegründet wurde. Am Sonneberg befinden sich die früheren Waltersdorfer Sandsteinbrüche. Der hier gebrochene Stein wurde zum Baustoff für die zahlreichen kunstvollen Türstöcke, die ab 1725 die herkömmlichen Holztürstöcke ersetzten.
Die sich im Tal zwischen Butterberg und Sängerhöhe anschließende Ortslage
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Geschichte
Geschichte
Das
Dorf am Walde entstand wahrscheinlich in der Mitte des 13. Jahrhundert im Zuge der Besiedelung des Zittauer Gebirges. Erste schriftliche Überlieferungen setzten erst 1355 ein, bereits 1365 besaß das
Walterivilla genannte Dorf eine Kirche. Zu Beginn des 15. Jahrhundert lassen sich eine Mühle und ein Meierhof nachweisen.
Im Jahre 1419 erwarb die Stadt Zittau das Dorf von Nicolaus von Warnsdorff für eine Kaufsumme von 210 Mark. Als zum Zittauer Weichbild gehöriges Ratsdorf kam Waltersdorf, das ursprünglich ein Teil Böhmens war, zur Oberlausitz. Seit dem 16. Jahrhundert wurde am Sonneberg Sandstein gebrochen, der nicht nur als Baustoff wie auch im benachbarten Jonsdorf, sondern vor allem zur Herstellung von Mühlsteinen verwendet wurde. Im Dorf entstanden Steinmetzbetriebe.
1538 begann der Waltersdorfer Silberbergbau, der Teil eines im gesamten Lausitzer Gebirges ausgebrochenen Berggeschreys war, das seinen Höhepunkt in der Gründung der Stadt St. Georgenthal nach dem Muster kursächsischer Bergstädte fand. Unter der Leitung eines von der Stadt Zittau eingesetzten Bergm
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Waltersdorf besitzt mehr als 300 Umgebindehäuser, von denen 230 als Denkmale geschützt und die zu großen Teilen mit kunstvollen Türstöcken aus Sandstein verziert sind. Eine Besonderheit stellen die Umgebindehäuser in böhmischer Blockbauweise mit Bohlenoberstock dar, eine Bauform, die auf deutschem Gebiet in geringerer Anzahl ansonsten nur noch in Bertsdorf und Hinterhermsdorf anzutreffen ist. Der
Denkmalspfad Oberlausitzer Umgebindehaus Waltersdorf erklärt anschaulich die Besonderheiten dieser Volksbauweise.
Zentrum des Dorfes bildet das Ensemble von Kirche und Niederkretscham. Zum Erhalt des vom Verfall bedrohten Gebäudes, dass das Ortsbild prägt, wurde im Jahre 2003 ein Förderverein gegründet.
Die älteste Mühle des Ortes wurde zum Volkskunde- und Mühlenmuseum umgestaltet, das einen Ausstellungsraum dem Komponisten Friedrich Schneider widmet.
In der Ortslage
Neu Sorge wurde am Sorgeteich ein Waldpark geschaffen, die Waldbühne wird für Veranstaltungen genutzt.
Durch seine an drei Seiten von den Bergen des Zittauer Gebirges umgebene
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