Wattenwil
Wattenwil
Wattenwil ist eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Seftigen des Kantons Bern in der Schweiz.
Geographie
Geographie
Wattenwil liegt auf , 9 km westlich der Stadt Thun (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am südlichsten Rand der breiten Gürbetalebene, westlich der Gürbe, am Ostfuss des Gurnigelberges.
Die Fläche des 14.5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des voralpinen Hügellandes westlich des Aaretals. Der östliche Gemeindeteil liegt im Schwemmgebiet der Gürbe, deren Tal in diesem Bereich eine Breite von rund 1 km aufweist. Zu Wattenwil gehört der gesamte Talboden, die östliche Grenze verläuft am Fuss des
Riedhubels. Gegen Süden steigt der Talboden allmählich an. Die südliche Abgrenzung bildet der Schwemmkegel, den die Gürbe im Lauf der Zeit am Fuss des Gantrischgebietes an ihrem Austritt aus dem Wildbachtal in das Stockental akkumuliert hat.
Nach Westen erstreckt sich der Gemeindeboden über den Hang von
Rain auf die
Würzenegg (bis ) und an den Hang des
Gurnigels, an dem mit der höchste Punkt von Wattenwil erreicht wird. Dieser Hang ist von ausgedehnten Wäldern bestanden (
Gurnigelwald,
Lieneggwald,
Ober Wald,
Unter ...mehr
Geschichte
Geschichte
Das Gemeindegebiet von Wattenwil war schon sehr früh besiedelt, was anhand von einigen Funden aus der Bronzezeit und der Römerzeit nachgewiesen werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1226 unter dem Namen
Watenwile. Später erschienen die Bezeichnungen
Wattenwile (1262),
Watwile (1268),
Watinwile (1276) und
Watenwil (1295). Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen
Wato zurück und bedeutet demnach
beim Gehöft des Wato.
Im Mittelalter unterstand das Dorf der Oberhoheit der Grafen von Kyburg und war im 13. Jahrhundert Teil des Herrschaftsgebietes der Herren von Montenach. Später gab es zahlreiche Besitzerwechsel. Unter Berner Herrschaft wurde Wattenwil dem Landgericht Seftigen zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Wattenwil während der Helvetik zum Distrikt Seftigen und ab 1803 zum Oberamt Seftigen, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Wattenwil besass zwar schon früh eine Kapelle, doch gehörte es bis 1659 zur Kirchgemeinde Thurnen. Als sich im Dorf die Wiedertäuferbewegung ausbreitete, erhob Bern das Dorf zu einer selbständigen Pfarrei. Die neue Kirche wurde 1683 nach Plänen von Abraham Dünz erbaut und mit dem Taufstein sowie den Glocken des Vorgängerbaus ausgestattet. Als Pfarrhaus dient ein ehemaliges Herrschaftshaus, das 1702 barockisiert und 1785 erneut umgebaut wurde.
Im Dorf sind zahlreiche charakteristische Häuser im Berner Stil aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Der Dorfbrunnen besteht aus einem Granitmonolith. Oberhalb des Dorfes steht im Grundmoos ein reich bemalter Speicher von 1802.
Wirtschaft
Wirtschaft
Wattenwil war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die Wasserkraft des Dorfbachs wurde früher für den Betrieb mehrerer Mühlen und Sägereien genutzt. Noch heute haben der Ackerbau in den Tallagen sowie die Milchwirtschaft, die Viehzucht und die Forstwirtschaft einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Wattenwil sind heute Betriebe der Holzverarbeitung (Sägewerk, Schreinereien), des Baugewerbes, des Gartenbaus, der Elektrobranche, ein Autospritzwerk und mechanische Werkstätten vertreten. Die Gemeinde besitzt eine Sekundarschule und war seit 1887 Standort eines Bezirksspitals, das heute als Alters- und Pflegeheim dient. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich im Raum Thun arbeiten.
Basierend auf dem Artikel Wattenwil der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen