Wehrsdorf
Wehrsdorf
Wehrsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Sohland an der Spree in Sachsen mit Ortschaftstatus. Wehrsdorf liegt direkt an der Bundesstraße 98 mit Anschluss an die Bundesautobahn 4 über Bautzen oder Burkau. Als Endhaltestelle verschiedener Buslinien ist das Dorf gut an das öffentliche Verkehrssystem angebunden.
Der Ort wurde als Waldhufendorf im Tal des (der) Kaltbach angelegt und passt sich der wunderschönen Landschaft des Lausitzer Berglandes an. Typisch für die Region sind die einzigartigen Umgebindehäuser, welche von der alten Handweberei des 17. bis 19. Jahrhunderts zeugen.
Wehrsdorf ist ein idealer Ort für Erholung und war bis 1990 Luftkurort.
Geografie
Geografie
Wehrsdorf liegt im Lausitzer Bergland nördlich des sogenannten Schluckenauer Zipfels, nahe der Tschechischen Republik in einem sich von West nach Ost erstreckenden Tal. Der Talflanken sind mit Löß ausgekleidet, den Untergrund bilden pleistozäne Kiese.
Das Tal grenzt im Westen an das höher gelegene Steinigtwolmsdorfer Plateau und fällt von dort nach osten hin ab. Entsprechend ist der ort von West nach Ost in die drei Ortsteile Ober-, Mittel- und Niederdorf unterteilt.
Das Klima ist im Vergleich zur Umgebung relativ kühl und niederschlagsreich. Durch Talkerben im westlich gelegenen Steinigtwolmsdorfer Plateau sinkt oft kalte Luft ins Wehrsdorfer Tal ab. Der dort entspringende Bach trägt daher auch den Namen „Kaltbach“ und das Gebiet heißt mundartlich die „Kalbcht“ (übersetzt etwa „Kaltbachgebiet“). In diesem Gebiet sind nur die drei Monate Juni, Juli und August sicher frostfrei.
Geschichte
Geschichte
Wehrsdorf wurde gegen Ende der Kolonialisationszeit besiedelt. Während der Ort in einer Grenzurkunde von 1241 noch keine Erwähnung findet, lässt ein Münzfund in der Wehrsdorfer Flur auf eine Gründung nicht nach 1258 schließen. Der Ortsname geht auf einen Lokator „Werner“ zurück, wie in Urkunden von 1448: (
„Wernstorff“) und 1547: (
„Wernersdorff“) bestätigt wird. 1507 wird der Ort erstmals verkauft, gelangt danach bis zum Oberlausitzer Pönfall in den Besitz des Rates der Stadt Bautzen. Bis 1739 wechselte die Grundherrschaft häufig.
Von 1501 bis 1516 wurde Wehrsdorf von der Pest heimgesucht, wovon heute noch das sogenannte „Pestkreuz“ im Oberdorf – ein Steinkreuz mit der eingemeißelten Jahreszahl
1501 – kündet. Nachdem die Krankheit 15 Jahre gewütet hatte, soll es nur noch sieben Überlebende im Ort gegeben haben. Noch um 1880 waren, Augenzeugenberichten zufolge, am Waldrand in der Nähe des Steinberges zwei langgestreckte Hügel vorhanden, die im Volksmund als die "Pestgräber" bezeichnet wurden.
Di
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Wirtschaft
Wirtschaft
Neben einer Möbelfabrik existieren mehrere kleine Handwerksbetriebe.
Bis zur politischen Wende 1990 war Wehrsdorf auch ein Standort der Textilindustrie (Weberei) und der Holzindustrie (Holzspielwaren, Holzstiele).
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