Wildau
Wildau
Wildau ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald (Land Brandenburg), die aus dem Ortsteil Hoherlehme und dem Kernort Wildau besteht und vor allem durch die ansässige Technische Fachhochschule Wildau, die denkmalgeschützte Schwartzkopffsiedlung, welche als Arbeitersiedlung konzipiert war, den ehemaligen VEB Schwermaschinenbau "Heinrich Rau" und dem A10-Center Wildau einen hohen Bekanntheitsgrad genießt. Dieser Betrieb war bis 1990 ein Teil des Schwermaschinenbaukombinates "Ernst Thälmann" (SKET) mit Hauptsitz in Magdeburg mit ca. 3500 Beschäftigten, welche in Wildau vorrangig Kurbelwellen für Schiffsdieselmotoren (vorrangig Export), Wälzlager aber auch Konsumgüter für den Binnenmarkt der DDR produzierten.
Geografie
Geografie
Wildau liegt nahe dem südöstlichen Stadtrand von Berlin am Hang des Teltowplateaus. Der Ort wird östlich durch die Dahme begrenzt, die der gesamten Region ihren Namen gab, und in Berlin in die Spree mündet.
Geschichte
Geschichte
Das erste Mal offiziell erwähnt wurde Wildau am 22. November 1855, als das Gut Springziegelei den Beinamen Wildau erhält.
Die Geschichte selbst reicht lange Zeit weiter zurück und ist mit dem heutigen Ortsteil Hoherlehme verbunden: die urkundliche Ersterwähung ist im Landbuch Kaiser Karl IV. aus dem Jahr 1375 zu verzeichnen. Dort taucht Hoherlehme mit dem Namen "Alta Lomen" auf. Das Dorf hat sich damals unmittelbar an der Dahme befunden. Jedoch beginnt die Besiedlung des Areals des heutigen Wildaus weitaus früher. So belegen Bodenfunde, dass es hier schon in der Steinzeit (ca. 2000 - 700 Jahre v. Chr.) Siedlungen gab. Als Beispiel ist hier die Gegend südlich der Autobahnbrücke (BAB 10) bis zur Neuen Ziegelei aufzuführen. Weitere Funde belegen die Besiedlung über die Bronzezeit bis hin zu einer Slawischen Siedlung.
Zu eigentlichen Leben erweckt den Ort 1897 die Ansiedlung des Maschinenbauunternehmens Berliner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff, welche in Wildau Lokomotiven herstellte. Mit Ansiedlung eines zweiten Werkes, der Maffei-Schwartzkopff-Werke GmbH gewann der
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Politik
Politik
Die Gemeinde Wildau wurde nach der politischen Wende bis zum 31. Januar 2001 von Gerd Richter (SPD) als Bürgermeister geführt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters wurde er zum Ehrenbürger Wildaus ernannt. Ab 2005 war er dann Kreistagsabgeordneter und Gemeindevertreter. Er starb nach einem schweren Krebsleiden am 20. April 2008.
Sein Nachfolger ist Dr. Uwe Malich (Die Linke), der auf die Erfolge (A 10 Center, TFH Wildau, u.a.) von Gerd Richter aufbauen konnte, und Wildau als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort weiterhin ausbaut.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
• Sowjetisches Ehrenmal auf dem Albert-Lemaire-Platz für 61 sowjetische Kriegsgefangene und 35 Sowjetsoldaten, die gegen Kriegsende ums Leben kamen
• Ehrengrabstätte mit Holzkreuz auf dem Waldfriedhof
Wildau-Hoherlehme zur Erinnerung an 44 umgekommene Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Frankreich, Italien und Polen
• Drei Gedenksteine auf dem Gelände der Firma
Wildauer Kurbelwellen AG Bahnhofstraße 1, Haus 13, für drei antifaschistische Widerstandskämpfer: Otto Lemm, Otto Grabowski und Paul Schütze, alle 1944 in Brandenburg-Görden ermordet
• Mahnmal auf dem Waldfriedhof
Wildau-Hoherlehme für den Flugzeugabsturz einer IL 62 am 14. August 1972, bei dem alle 156 Passagiere (incl. 8 Besatzungsmitgliedern) ihr Leben verloren (siehe auch: Flugzeugkatastrophe von Königs Wusterhausen).
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