Wislikofen
Wislikofen
Wislikofen (schweizerdeutsch:
Wislikofe] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Zurzach des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt etwa zwei Kilometer südlich der Grenze zu Deutschland.
Geographie
Geographie
Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Wislikofen im Westen und Mellstorf im Osten, die rund einen Kilometer voneinander entfernt sind. Beide liegen im Tal des Tägerbachs; dieser fliesst zunächst von Südosten nach Nordwesten, danach nordwärts durch die tief eingeschnittene Chessel-Schlucht und mündet schliesslich östlich von Mellikon in den Rhein. Das enge Tal wird durch zwei lang gestreckte Hügel des Tafeljuras begrenzt, dem Gweslig im Norden und der Flue im Süden. Beide sind im unteren Bereich äusserst steil und gehen dann eine Hochebene über. Ganz im Südwesten besitzt Wislikofen einen Anteil am Südhang der Flue, der steil ins Tal des Chrüzlibachs abfällt.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 375 Hektaren, davon sind 135 Hektaren bewaldet und 34 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 585 Metern auf der Hochfläche der Flue, die tiefste Stelle befindet sich auf 360 Metern am Tägerbach.
Nachbargemeinden sind Rümikon im Norden, Fisibach im Nordosten, Siglistorf im Osten, Schneisingen im Süden, Böbikon im Westen und Mellikon im Nordwesten.
Geschichte
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1107, damals trat
Adelbero de Wiscilinchoven als Zeuge bei einem Grundstücksgeschäft des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen auf. Am 27. Dezember 1113 schenkten die Edlen von Waldhausen dem Kloster St. Blasien umfangreichen Grundbesitz in der Region; das Benediktinerkloster richtete danach eine Propstei ein, um den neu erworbenen, aber ziemlich weit entfernt liegenden Besitz zu verwalten. Die Propstei entwickelte sich zum kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum und prägte während Jahrhunderten die Dorfgemeinschaft.
Schirmherren des Klosters und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit über das Dorf waren zunächst die Grafen von Kyburg, nach deren Aussterben im Jahr 1264 die Habsburger. Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und Wislikofen gehörte fortan zum Amt Ehrendingen der Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Wislikofen wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Die kleine
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Das Dorfbild von Wislikofen wird durch die im Jahr 1113 gegründete Propstei des Klosters St. Blasien geprägt. 1804 wurde sie säkularisiert und gehörte gemeinsam der Kirchgemeinde und dem Kanton. Da das Gebäude kaum mehr genutzt wurde, zerfiel es im Laufe der Zeit. 1962 beschloss das Kantonsparlament sogar den Abriss, doch denkmalschützerische Bedenken schoben den Vollzug dieser Massnahme auf. Die Aufbruchstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils führte zur Eröffnung zahlreicher katholischer Bildungshäuser, auch für die Propstei Wislikofen war eine solche Nutzung vorgesehen. 1973 erwarb die römisch-katholische Landeskirche des Kantons Aargau das Gebäude. Es dient seit 1976 als Seminar- und Bildungszentrum, daneben wird es auch als Hotel und Restaurant genutzt. Daran angegliedert ist die seit 1137 bestehende Pfarrkirche von Wislikofen.
Wirtschaft
Wirtschaft
In Wislikofen gibt es rund 170 Arbeitsplätze, davon 36 % in der Landwirtschaft, 14 % in der Industrie und 50 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind allerdings Wegpendler und arbeiten in Bad Zurzach und Umgebung oder in der Region Baden.
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