Zizers
Zizers
Zizers ist eine politische Gemeinde im Kreis Fünf Dörfer, Bezirk Landquart des Kantons Graubünden in der Schweiz. Der historische Hauptort der «Vier Dörfer» ist heute nach Igis die zweitgrösste Gemeinde im Kreis.
Geographie
Geographie
Das Strassendorf Zizers liegt in einer flachen Hanglage umgeben von Bergen und Weinbaugebiet 10 km nördlich der Kantonshauptstadt Chur im Bündner Rheintal (auch Churer Rheintal genannt). Auf der rechten Rheinseite erstreckt sich das Territorium vom Fluss über den von den Wildbächen
Schlundrüfi und
Chessirüfi zerfurchten Hang bis an den Grat, welcher die Wasserscheide zum Tal von Valzeina bildet. Dort wird ganz im Südosten am
Cyprianspitz mit die grösste Höhe erreicht. Das früher ebenfalls zu Zizers gehörende Gebiet links des Rheins bildet seit 1854 die eigenständige Gemeinde Mastrils.
Im Jahr 1997 wurden 41.5 % der Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt, der Wald nahm 38.5 % ein, die Siedlungen 12.1 %. Als unproduktiv galten 7.8 %.
Benachbarte Siedlungen sind die Gemeinden Mastrils, Igis, Valzeina, Trimmis, Untervaz und Maienfeld.
Geschichte
Geschichte
Das an der Hauptverkehrsroute der
Deutschen Strasse, der Verbindung vom Bodenseeraum nach Chur und weiter zu den Bündner Alpenpässen, gelegene Dorf erscheint urkundlich 824 als
Zizuris. Funde aus der Bronze- und Römerzeit lassen einen wesentlich älteren Siedlungsursprung vermuten. Unklar ist die Herkunft des Ortsnamens, den manche Forscher auf den römischen Dichter Zizerus oder eine Göttin Ziza zurückführen wollen. 955 schenkte Otto der Grosse den Königshof zu Zizers samt der zugehörigen Kirche dem Bistum Chur, wo er seinen Günstling Hartpert als Bischof eingesetzt hatte. Die Wirtschaft des mit Marktrecht begabten, kleinstädtisch anmutenden Dorfes ruhte auf mehreren Säulen: Neben der Landwirtschaft (Wein-, Obst- und Ackerbau) sind seit dem Mittelalter diverse Handwerkszweige belegt. Im Umkreis der Sust florierten Handel und Gastgewerbe. 1519 konstituierte sich aus den bischöflichen Herrschaften Friedau und Alt-Aspermont das Hochgericht
Vier Dörfer des Gotteshausbundes mit Zizers als Hauptort (3/7 der Stimmrechte). 1649 wurden die letzten bischöflichen Rechte abgelöst und somit
...mehr
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Nach mehreren grossen Dorfbränden (zuletzt 1767 und 1897) beherrschen moderne Bauten das Bild der Hauptstrasse. Es gibt jedoch eine Reihe hervorragender Einzelobjekte:
• Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde im 15. Jahrhundert an Stelle einer romanischen Vorgängerin erbaut und 1767 nach Brandschaden im Barockstil neu ausgestattet.
• Im oberen Dorfteil liegt die reformierte Kirche, die als St. Andreas im Jahr 1340 erwähnt, 1644 der reformierten Gemeinde übergeben und 1711 erweitert wurde.
• Wahrzeichen von Zizers ist der Kuppelturm des Unteren Schlosses. Als Stammsitz der Linie Salis-Zizers in mehreren Phasen von 1620 bis 1687 erbaut, beherbergt das Gebäude seit 1899 ein Erholungsheim. Die Innenräume sind deshalb für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
• Unweit des Bahnhofs erhebt sich die Ruine der im 13. Jahrhundert als bischöfliches Herrschaftszentrum errichteten Burg Friedau. 1649 von den Vier Dörfern erworben, diente der viergeschossige Turm zeitweise als Gefängnis. Beim Dorfbrand 1897 wurde er beschädigt und
...mehr
Basierend auf dem Artikel Zizers der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License. |
Quelle | Autoren und Artikelversionen