Geschichte
Sagan wurde 1202 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt um 1285 Stadtrecht. Die Stadt war lange Zeit Regierungssitz eines schlesischen Teilfürstentums. Nachdem der Ort seit 1252 zum Herzogtum Glogau gehörte, war es von 1413 bis 1472 Sitz eines selbständigen Fürstentums des Herrschergeschlechts der Piasten.
Das 1284 gegründete Augustiner-Chorherrenstift war im späten Mittelalter ein kultureller Mittelpunkt der Region. Die Wirtschaft Sagans war geprägt von Tuchmacherei, Bierbrauerei und Eisenhandel.
1472 verkaufte der Hans von Sagan Fürstentum und Stadt an die Wettiner. Unter Herzog Heinrich dem Frommen (1539–1541) breitete sich die Reformation ungehindert aus. Kurfürst Moritz überließ Sagan 1549 dem böhmischen König Ferdinand I.
1627 gelangte Albrecht von Wallenstein in den Besitz der Stadt. Auf Einladung Wallensteins wirkte 1627 bis 1630 der Astronom und Mathematiker Johannes Kepler in Sagan. 1646 erwarb es Wenzel Eusebius von Lobkowicz; dieser ließ später das Schloss nach Plänen des italienischen Architekten Antonio della Porta neu bauen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde unweit der Stadt das Stalag Luft III eingerichtet, in welchem zeitweilig 10.000 Gefangene lebten. Am 24. März 1944 flüchteten 76 alliierte Gefangene durch einen 110 m langen und 10 m tiefen Tunnel in die Freiheit. Die letzten Fliehenden wurden jedoch schon am Tunnelausgang wieder gefangen. Nur 3 Männern gelang die Flucht. Das Ereignis wurde in Gesprengte Ketten verfilmt. 20 der beteiligten Polizei- und Gestapo-Mitarbeiter wurden nach dem Krieg im London Cage verhört und gehenkt.
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