Geschichte
Der Ort entstand aus einem „Krug“, d. h. einer Gaststätte, auf der Heide in der Nähe des später eingemeindeten Ortes Werden, der sich bald zum bedeutendsten Marktort zwischen Memel und Tilsit entwickelte. Krüge waren zunächst einfachste Lokale mit oft nur sechs Trinkgefäßen. Sie wurden mit Deutschen besetzt und hatten neben ihrer Funktion als Umschlagsplatz von Waren und Neuigkeiten auch die Aufgabe, die baltische Bevölkerung mit der deutschen Sprache und Kultur vertraut zu machen.
Nach der Abtrennung des Memellandes von Deutschland durch den Versailler Vertrag 1920 wurde der Landkreis Heydekrug entsprechend den neuen Grenzen umgebildet. Von 1923 bis zur Rückgabe des Memellandes an das Deutsche Reich im März 1939 übernahm Litauen die Kontrolle über das Gebiet. Der Ort hatte 1885 506 Einwohner, deren Zahl sich 1910 auf 1142 und 1925 auf 4836 erhöhte.
Heydekrug wurde erst 1941 zur Stadt erhoben und hatte bis dahin den Status eines Fleckens. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 kam Heydekrug mit dem Memelland wieder zu Litauen, das 1940/41 und erneut von 1944 bis 1991 von der Sowjetunion okkupiert war, und wurde in Å ilutÄ— umbenannt.
Der riesige Marktplatz ist heute noch in weiten Teilen erkennbar. Die Stadtkirche wurde erst 1926 fertiggestellt. 1911 wurde die Nachbargemeinde Szibben und um 1930 Werden eingemeindet. Hier gab es schon im Mittelalter eine Kirche, an der seit 1588 evangelische Pastoren bezeugt sind.
Basierend auf dem Artikel Å ilutÄ— der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen