Geschichte
Die Anfänge der Stadt sind mit dem 5 km östlich über dem Narew gelegenen Burgberg verbunden, wo Ende des 9. Jahrhunderts eine erste unbefestigte Siedlung entstand. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts gab es dort eine kleine Burg, die nach ihrer Zerstörung durch ein Feuer im 12. Jahrhunderts vergrößert und besser gesichert wieder aufgebaut wurde. In der Nähe wurde eine Siedlung angelegt, die heute den Namen Stara Åomża (Alt-Åomża) trägt. Nachdem durch die polnisch-litauische Union von 1386 die Gefahr aus dem Osten nachgelassen hatte, entschloss man sich – wohl aus wirtschaftlichen Gründen – dazu, die Siedlung zu verlegen und administrativ neu zu gliedern. Dieser Prozess wurde durch die Verleihung des Stadtrechts nach Kulmer Recht im Jahre 1418 abgeschlossen.
Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert war Åomża eine der größten Städte Masowiens, mit dem zusammen es im Jahre 1526 als königliche Stadt an Polen fiel. Es war ein wichtiges Handelszentrum für Getreide und Holz in der Region. Mit den Überfällen der Schweden im 17. Jahrhundert (Sintflut) begann der Niedergang der Stadt, der sich bis zu den Teilungen Polens fortsetzte, bei denen die Stadt 1795 zu Preußen kam, um ab 1807 zum Herzogtum Warschau zu gehören. Nach dem Wiener Kongress fiel es dem russischen Teilungsgebiet Kongresspolen zu. Im 19. Jahrhundert entstand eine bescheidene Lebensmittel-, Leder- und Holzindustrie. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt 1917 von den Deutschen besetzt, die hier ein Internierungslager einrichteten. Umkämpft war Åomża auch im Polnisch-Sowjetischen Krieg 1919/1920. Im wieder entstandenen Polen erhielt es 1925 einen Bischofssitz, allerdings setzte sich die Bevölkerung in jenen Jahren mehrheitlich aus Juden zusammen (ca. 56% im Jahre 1939). Im Zweiten Weltkrieg zunächst von den sowjetischen Truppen besetzt, rückten die Deutschen im Juni 1941 ein und errichteten ein Ghetto für etwa 9.000 Juden, von denen sie über 3.000 erschossen und den Rest ins Vernichtungslager Treblinka deportierten. Im Zuge der Kriegshandlungen wurde die Stadt weitgehend zerstört. Nach der Befreiung war Åomża im Nachkriegspolen von 1975 bis 1998 Sitz einer Woiwodschaft. Nach der Verwaltungsreform ist es nun eine Kreisstadt in der Woiwodschaft Podlachien.
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