Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
30.04.2024
19:10
 
 
+
»
 

Geschichte

Ehe Schivelbein infolge des Zweiten Weltkrieges Teil Polens wurde, hatte es in seiner fast siebenhundertjährigen Geschichte mehrmals seine herrschaftliche Zugehörigkeit gewechselt. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gehörte das Gebiet um Schivelbein zum Einflussbereich des pommerschen Herzogs Barnim I. Im Jahre 1248 übereignete der Herzog einen Teil seines Landes, zu dem auch das Schivelbeiner Gebiet gehörte, an den Bischof Hermann von Cammin. Zur gleichen Zeit bemühten sich die brandenburgischen Markgrafen, die von ihnen beherrschte Neumark nach Norden auszudehnen. So kam es dazu, dass der Camminer Bischof schon zwanzig Jahre später das Schivelbeiner Gebiet an die Brandenburger weiterverkaufte. 1319 erwarb die Familie Wedell die Stadt Schivelbein, musste sie aber, nachdem sie verarmt war, 1384 an den Deutschen Ritterorden abtreten. Nach einem erneuten Verkauf 1455 kam die Stadt dann wieder nach Brandenburg, und danach dauerte es dann gut 360 Jahre, ehe Schivelbein nach der preußischen Verwaltungsreform von 1816 wieder zu Pommern kam. Dort war es dann zunächst Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, ehe es nach einer abermaligen Gebietsreform in den Landkreis Belgard eingegliedert wurde.

Anhand eines Siegels, das die Jahreszahl 1296 trägt, ist belegt, dass Schivelbein zu dieser Zeit bereits als Stadt existierte. Seine Geschicke wurden von einem von der Bürgerschaft gewählten Rat geleitet. Es muss der Stadt wirtschaftlich gut gegangen sein, denn in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden eine massive Stadtbefestigung und die Marienkirche errichtet. Nach der Übernahme durch den Deutschen Orden verschlechterten sich jedoch die Verhältnisse. Der Orden war nicht in der Lage, die Stadt vor den dauernden Überfällen der Raubritter zu schützen, sodass sich die Bürger an den brandenburgischen Kurfürsten um Hilfe wandten. So kam es dazu, dass Schivelbein 1455 wieder unter brandenburgische Herrschaft kam. Die ungünstige Lage, das Schivelbeiner Land war von drei Seiten von Pommern eingegrenzt, beeinträchtigte den Handel allerdings weiterhin, doch herrschte wenigstens über 150 Jahre Frieden. Die Bevölkerungszahl nahm deutlich zu, und mit den schließlich 74 entstandenen Brauereien entwickelte sich Schivelbein zu einer der bedeutendsten Braustädte der Region. Stadtbrände verhinderten jedoch immer wieder ein weiteres Aufstreben, so zerstörte 1619 ein Feuer die gesamte Innenstadt samt Kirche. Noch schwerer traf es die Stadt im Dreißigjährigen Krieg. Sie geriet zwischen die Fronten der schwedischen und kaiserlichen Truppen, und im Kampf um das Schivelbeiner Schloss ging die Stadt in Flammen auf. Mit dem Komtur Georg von Winterfeld flüchteten viele Bürger nach Polen, und am Ende des Krieges waren von ehemals etwa 250 Wohnhäusern noch höchstens 30 übrig. Nach der erfolgten Beseitigung der Kriegsschäden, verwüstete 1689 ein Brand die Stadt. Der Wiederaufbau mit Hilfe durch den brandenburgischen Kurfürsten und später durch König Friedrich Wilhelm I. wurde erst gegen 1720 abgeschlossen. Zu dieser Zeit lebten um die 500 Menschen in der Stadt.

Mit der strukturellen Erholung Schivelbeins entwickelten sich auch Handel und Gewerbe positiv. Die Tuchmacher wurden zur führenden Zunft, gefolgt von den Schuhmachern. Schon zur Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sich die Bevölkerungszahl verdoppelt. Erneute Rückschläge kamen mit dem Siebenjährigen Krieg durch russische Besetzung und den napoleonischen Kriegen mit französischen Truppen in der Stadt. auf die Flucht. Infolge der Kampfhandlung wurde fast die gesamte Innenstadt zerstört, nur das Schloss, die Stadtkirche und das Steintor blieben verschont. Nachdem die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt wurde, erhielt sie 1946 den neuen Namen Åšwidwin.

Basierend auf dem Artikel Åšwidwin der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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