Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Aderstedt erfolgte in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrich IV. vom 20. August 1063, in der er den Ort an Bischof Burchard II. von Halberstadt gab, der den Besitz 1086 dem Benediktinerorden schenkte. Von nun ab erfolgt die Verwaltung Aderstedts durch das Kloster St. Peter und Paul in Ilsenburg (Harz). Das Gut Aderstedt wurde zu einem wichtigen Besitz der Ilsenburger Abtei und Ausgangspunkt ihrer Kirchenpolitik, es stützte 500 Jahre lang Ilsenburgs ökonomische und politische Macht an der Saale, im Herrschaftsbereich der askanischen Grafen und späteren Fürsten und Herzöge von Anhalt.
Nach Aufzeichnungen aus dem Jahre 1517 besaß der Klosterhof eine Schänke, die sich auf dem Gelände südlich des heutigen Kirchhofes befand und mit Bier aus der Hofbrauerei versorgt wurde. Um zur Schänke zu gelangen, mussten die Gäste über den Friedhof gehen, was ihnen besonders abends Angst machte. Aus diesem Grund wurde das Schankrecht geändert und das Gasthaus bald darauf ins Dorf verlegt. Durch die Zerstörung des Klosters Ilsenburg im Bauernkrieg und die spätere Säkularisierung erreichte Aderstedt schließlich eine gewisse Eigenständigkeit. 1550 und 1565 wütete die Pest in Aderstedt.
Nach der Einführung der Reformation wurde der Ort protestantisch und ging 1580 durch Verkauf in den Besitz von Fürst Joachim Ernst von Anhalt über. Im 30-jährigen Krieg wurde Aderstedt von verschiedenen Parteien in den Jahren 1635 und 1644 mehrfach verwüstet. Der Wiederaufbau der Dorfkirche zog sich bis 1666 hin.
Seit 1803 gehörte die Gemeinde zum Fürstentum Anhalt-Bernburg, das 1863 nach dem Erlöschen der Linien Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen zu einem vereinigten Herzogtum Anhalt vereinigt wurde. 1918 wurde Anhalt zu einem Freistaat in der Weimarer Republik. Seit dem 1. Januar 2003 gehört Aderstedt als Ortsteil zur Verwaltungsgemeinschaft Bernburg an der Saale und wird durch eine Ortsbürgermeisterin verwaltet.
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