Geschichte
Das Dorf verdankt Entstehung und Namen einer längst vergangenen Industrie; der Eisenindustrie. Als Pachthütte ließen die Herzöge von Arenberg, deren Stammsitz auf dem unweit gelegenen Aremberg stand, vermutlich im frühen 16. Jahrhundert die Hütte errichten. Mitte des 19. Jahrhunderts erlosch der Hochofen für immer. Hütte wie das nahegelegene Lommersdorfer Bergwerk waren von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die umliegende Bevölkerung. Die nach Ende der Napoleonischen Zeit heraufziehende Krise machte sich in Ab- und Auswanderung bemerkbar. So verließen zwischen 1840 und 1914 alleine 35 Bewohner den Ort Richtung Nordamerika. Einen geringen Ersatz stellte die mit dem darniedergehen der Eisenindustrie erblühende Kalkindustrie mit mehreren Kalköfen und Steinbrüchen sowie eine Dachziegelei dar. Das letzte Kalkwerk stellte 1969 den Betrieb ein. Zu diesem Zeitpunkt war die Eisenbahn (Bahnhof Dollendorf in Ahrhütte, 1913 eröffnet) bereits seit mehr als 10 Jahren wieder Geschichte.
Während sich vereinzelt noch Reste der Kalkindustrie finden lassen, sind die letzten Zeugnisse der Eisenindustrie lange beseitigt. So standen z. B. Kohleschuppen an der Stelle des heutigen Gemeindehauses und der Hochofen unmittelbar unterhalb des gegenüber gelegenen Eckhauses auf der Ahrtalstraße. Erhalten jedoch ist - neben dem herzoglichen Reitmeisterhaus von 1677 - der Stollen- oder Goddarzhof. Eine Hofanlage des 16. Jahrhunderts (Gravur in Türsturz: 1549), die jedoch spätere Um- und Erweiterungsbauten erfuhr. Wie die Hütte liegt sie auf der linken, der Arenbergischen Ahrseite. Während der eigentliche Ort überwiegend auf der rechten Ahrseite heranwuchs. Diese - natürliche - Grenze hat heute keinerlei Bedeutung mehr für den kleinen Ort. In der Feudalzeit stellte sie die Landesgrenze zwischen dem Herzogtum Arenberg (linke Ahrseite mit der Pfarrei Lommersdorf und den Gemeinden Freilingen (Eifel) und Lommersdorf) und der Grafschaft Manderscheid-Blankenheim (Hier die Herrschaft Dollendorf mit der Pfarrei und der gleichnamigen Gemeinde Dollendorf) dar. Während der Fluss als politische Grenze bis 1969 (zumindest formal) erhalten blieb, wurde Ahrhütte seit Anfang des 19. Jahrhunderts kirchlich ausschließlich von Dollendorf aus betraut.
Ahrhütte, an der Mitte des auf dem ehemaligen Eisenbahndamm errichteten und 2005 eröffneten Radwanderweges von Blankenheim nach Ahrdorf gelegen, bietet heute mehrere Lokalitäten zur Einkehr.
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