Geschichte
Der Name des Ortes Alme bedeutet nach Auffassung der Etymologen soviel wie „unter den Ulmen“. Die Bezeichnung für den Fluss Alme lautet damit „Ulmenwasser“.
Die wechselvolle Geschichte, auf die Alme zurückblicken kann, verläuft dreiteilig, da der heutige Ort erst seit 1928 besteht.
•2000 v. Chr. Erste Besiedlung wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Gutes Hallinghausen zwischen Alme und Wünnenberg. Die dort gefundenen Spinnwirtel und Schalensteine lassen darauf schließen.
•952 erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde Alme als „Almundoraf“ in einer Urkunde des späteren Kaisers Otto I. Zu dieser Zeit befand sich um die heutige Pfarrkirche St. Ludgerus eine sächsische Siedlung, die Wichburga, die Schwester eines Edelherrn namens Hahold, dem von ihm in Geseke gegründeten Kanonissenstift schenkte.
•1003 Ausstattung der ersten Almer Kapelle als Eigenkirche in der Nähe der heutigen Pfarrkirche
•1325 wird auf dem heutigen Gut Haus Tinne der Burg Alme erbaut. Zu dieser Zeit gehörte der Archidiakonatsbereich Hallinghausen mit Alme politisch zum kölnischen Herzogtum Westfalen, kirchlich aber zur Diözese Paderborn.
•1374 wird der Stadt und Burg Alme verpfändet an den Edelherren von Büren der Wewelsburger Linie. Dieser verpfänden es 1380 an Johann von Schorlemmer d.J., und in 1394 zur Hälfte an Hermann vom Alten Haus Padberg.
•1377 wird mit Conrad Dollenberg letztmalig ein Pfarrer in Hallinghausen erwähnt. Damals wurde wahrscheinlich Hallinghausen in einer Fehde zerstört und statt dessen Alme Pfarrei, denn 1383 wird mit Pfarrer Beilen erstmals ein Pfarrer in Alme erwähnt.
•1411 verfällt der Burg Alme, nach dem Aussterben der Wewelsburger Linie, an den Erzbischof Friedrich von Köln. Der Ort hat zu dieser Zeit anscheinend ihr Stadtcharakter verloren.
•1415 schließt Erzbischof Dietrich von Köln ein Vertrag mit die Gebrüder Gottschalk und Friedrich vom Neuen Haus Padberg. Gottschalk verlegt darauf sein Wohnsitz nach Alme in 'unse Huyß zu Almen by Brilon'.
•1428 die Herren von Thülen verkaufen 'ihr Haus und Steinwerk in Alme' mit allen dazugehörigen Gütern an Godert von Meschede.
•1430 Erzbischof Dietrich von Köln überlässt der Burg Alme, das spätere Haus Tinne, als „wüste Hofstätte“ dem Godert von Meschede.
•1493 wird erstmals zwischen den beiden Häusern zu Ober- und Niederalme unterschieden, die jedoch beide den Gevettern Gerd und Heinrich von Meschede, Söhne von Godert von Meschede, als gemeinsamer Besitz gehören.
•1506 erfolgt der Bau des Hauses Niederalme (ehemalige Burg Niederalme) durch Gerhard von Meschede. Reste dieses Hauses sind noch heute im westlichen Teil des Herrenhauses (heutiges Schloss Alme) zu erkennen.
•1525 die Herren von Meschede zu Alme einigen sich mit der Stadt Brilon in einem Schnaderezess über den Grenzverlauf.
•1553 wird das Haus Oberalme verteilt in zwei Linien, zu Oberalme und zu Haus Bruch. Haus Bruch kam an die Familie von Bodenhausen und Oberalme an die von Wolmeringhausen. Erst unter Josias von Wolmerighausen wurden diese beide Häuser vereinigt. Via die Familien von Twiste und Hanxleden gerat Friedrich Wilhelm von Gaugreben durch Heirat an Haus Bruch und durch Kauf an Haus Oberalme.
•1589 kommt es im Rahmen einer Erbauseinandersetzung zur Teilung des Besitzes in Niederalme in ein altes und ein neues Haus Niederalme. Das alte Haus bleibt denen von Meschede und das neue Haus gelangt durch Einheirat an die Familie von Holdinghausen.
•1775 verkauft Friedrich Christian von Gaugreben 'das Haus Oberalme genannt die Tinne' an Ferdinand Freiherr von Bocholtz.
Mit dem Tod des Diedrich Adam von Meschede in 1768 erlischt das Geschlecht derer von Meschede zu Alme. Dietrich Adam hat seine zweite Frau, Franziska Dorothea von Bruch zur Universalerbin eingesetzt mit der Bedingung, dass nach ihrem Ableben der älteste Sohn seiner Tochter das Erbe übernehmen soll.
•1738 lassen die Grafen von Spee in Almerfeld das Herrenhaus Almerfeld errichten.
•1744 entstand unter Einbeziehung älterer Bauteile der Burg Niederalme das barocke Wasserschloss Alme.
•1769 an Theodor Werner Freiherr von Bocholtz über.
•1823 durch die Bulle „de salute animarum“ ist kirchlich für das ehemalige Herzogtum Westfalen nicht mehr das Erzbistum Köln sondern die Diözese Paderborn zuständig. Am 1. März 1733 war unter anderem Alme, das bereits politisch zu Köln gehörte, auch kirchlich zum Erzbistum Köln gekommen.
•1861 in Alme wird eine Postexpedition II. Klasse eingerichtet.
•1901 Alme erhält durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Büren-Brilon einen Eisenbahnanschluss
•1912 erwirbt Franz Reichsgraf von Spee die Herrschaft Alme von den Grafen von Bocholtz.
•1941 wird das Almequellgebiet unter Naturschutz gestellt.
•1948 Beginn einer regen Wohnbautätigkeit und Ausbau des Fremdenverkehrs
•1950 Erschließung des Baugebiets Bulte I, dem 1970 die Erschließung des Baugebiets Bulte II folgt
•1975 mit der kommunalen Neugliederung wird die Gemeinde Alme Ortsteil der Stadt Brilon.
•1996 Erschließung des Baugebiets Speckswinkel
•2002 feiert Alme Dorf seine erste urkundliche Erwähnung vor 1050 Jahren.
Besonders markant in der Almer Geschichte ist die Dreiteilung in die Gutsgemeinde, die Gemeinde Oberalme und die Gemeinde Niederalme. Die Selbständigkeit wurde zwar 1928 beendet, aber noch heute finden sich in vielen topographischen Karten die Eintragungen Ober- und Niederalme. Das Entstehen der einzelnen Gemeinden lässt sich geschichtlich durch die Besitzungen der verschiedenen Adelsfamilien in Alme erklären.
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