Sehenswürdigkeiten
• Kirchengebäude Alt- und Neu-Katharina mit Pfarrsaal aus den 1930er Jahren mit Denkmal Dr. Kürten und Kriegerdenkmal von 1870/71
• Das heutige denkmalgeschützte Pfarrhaus ist 1866 in Fachwerk auf den Grundmauern der Hürther Burg erbaut worden. Die Zivilgemeinde hatte zuletzt den verfallenen Burgkomplex erworben, von der ihn die Kirchengemeinde ankaufte. Das frühere Pfarrhaus stand in der Pastoratstraße. Es wurde schon 1817 vom Pfarrer als eher einem Stalle ähnlich aussehend beschrieben. Auch die zur Burg gehörigen Ländereien waren parzellenweise verkauft worden. An die früheren Herren der Herrlichkeit Hürth erinnert noch ein Wappen an der Pfarrhauswand, das man im Bauschutt an der ehemaligen Friedhofsmauer gefunden hatte. Es trägt die Inschrift JOAN ERNS F. L. TSERCLAS. ERB UND GRUNDHERR ZU HURT, OBERSTER ZU ROSS EXTRUIT (Ausbau) 1691. Dazu die Wappenzeichen Löwe (Tzerklaes) und Turnierkragen (Harff) seiner Ehefrau.
• Fachwerkhäuser:
•* Der Löhrerhof ist eine dreiseitige ehemalige kleinere Hofanlage mit links stehendem Giebelständigen zweistöckigen Wohnhaus, querstehender Scheune und rechtstehender Stallung/Remise und Futterküche. Ehemals stand zur Lindenstraße noch ein Backhaus, das der Straßenverbreiterung zum Opfer fiel. Die Hofanlage ist zur Straße mit einem Holztor abgeschlossen. Ursprünglich war 1839/40 vom damaligen Pfarrer Peter Klinkhammer, der von 1830 bis zu seinem Tode 1878 in Hürth amtierte, das Wohnhaus für sich und seinen Schwager, den Böttger Löhrer, mit seiner sechköpfigen Familie errichtet worden. Die Ökonomieanlagen scheinen erst nach 1870 errichtet worden zu sein, als dessen Sohn die Tochter des Müllers der Kohlhaasmühle, die viel Land mit in die Ehe brachte, geheiratet hatte. Die Fachwerkbauten scheinen die letzten ihrer Art im Ortsteil zu sein, nur das allerdings verputzte Pfarrhaus ist einige Jahre jünger. Nachdem der Hof den größten Teil seines Landes an Braunkohlegruben und Gemeinde verkaufen musste (1888-1910), wurde die Landwirtschaft stark eingeschränkt und in den 1980er Jahren dann aufgegeben. 1986 wurde die Hofanlage von der Stadt Hürth gekauft, umfangreich nach Plänen des Hürther Architekten Henning Bertermann restauriert und zum Kulturzentrum umgebaut. Das Ensemble der kleinen Hofanlage steht unter Denkmalschutz.
•* Der heute sogenannte Erbenhof am unteren Ende der Breiten Straße, ebenfalls ein Dreiseithof, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Er wurde 1992 unter Denkmalschutz gestellt und 1995/98 durch einen Bauträger von einer Erbengemeinschaft erworben. Nach Abriss des baufälligen Wirtschaftsteils wurde das einstöckige 114 m² große Wohnhaus umfassend unter dem Architekten Bertermann restauriert und an Stelle der alten Gebäudeteile wieder über Eck ein dreistöckiges Wohnhaus mit sechs Mietwohnungen errichtet. Der Hof der Anlage ist offen zur Straße und mit einem Schaubrunnen ausgestattet. Das einstöckige Fünfständer-Haus ist typisch für die kleineren Bauernhöfe der Region: Die Wohnhäuser stehen alle giebelständig zur Straße und mit einer Seite an der Grundstücksgrenze, der Eingang ist von der Seite. Von dort kommt man in den mittleren von drei Räumen, der Küche, Wohn-, Arbeitsraum und Diele mit Treppe zum Speicherraum, in dem oft zur Straße noch eine kleine Dachkammer bestand. Der Küchenofen, an der Seite zur Straße stehend, heizte zugleich die gute Stube durch eine gusseiserne Ofenplatte (Takenheizung) hindurch. Nur dieser Raum hatte Fenster zur Straße und zum Hof.
•* Zwei kleine nicht restaurierte Kotten in der Pastoratsstraße stehen unter Denkmalschutz (Bild).
•* Ein Kotten am oberen Ende der Breiten Straße mit ungleich geringerer Fläche von circa 4x8 m Grundfläche, wohl das kleinste Wohnhaus im Ort, ist typisches Beispiel für die häufigen Hausmannshäuser der Nebenerwerbsbauern. Die in der Reihe stehenden Nebengebäude sind zu Wohngebäuden umgewandelt worden und nicht denkmalwürdig. Das Haus selbst ist unrestauriert, aber gestrichen und relativ gut erhalten (unbewohnt). Das Haus scheint nach 1810 erbaut zu sein, da es auf der Tranchotkarte noch nicht verzeichnet ist. Es bestehen weitere Kotten im Ort, diese sind meist nicht als Fachwerkhäuser zu erkennen, da sie verputzt oder ummauert sind.
•* Der Kotten am Platz der Synagoge (18. Jahrhundert) ist in gutem Zustand aber nicht unter Denkmalschutz gestellt. Das Haus des kleinen U-förmigen Hofes steht zwar traufständig zum Platz, seine eigentliche Front ist aber zur Seitenstraße ausgerichtet und dort mit Tor abgeschlossen.
•* Ein traufständiges Fachwerkwohnhaus in der Lindenstraße mit Restaurant.
• Ein neu auf altem Grundriss und in Anlehnung an den Jugendstil erbautes Wohnhaus von 2002 sowie ein Haus mit stilecht renovierter Jugendstilfassade, beide in der Breiten Straße, sind beispielhaft für eine gelungene Stadterneuerung.
• Schule und ehemaliges Hallenbad von 1930 am Brabanter Platz (Denkmalschutz)
• Die RWE-Werkssiedlung Am Clementinenhof und die Siedlungen an der Villenbahn und in der Tilsitstraße stehen unter Denkmalschutzs. Einfachere jeweils gleichaussehende teilweise sanierte Werks-Ein- und Mehrfamilienhäuser stehen im Bereich Mühlen-/Firmenich-/Breite-Straße, sowie beidseitig der Kreuzstraße.
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