Geschichte
Amberg wurde 1034 als Ammenberg zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Im Mittelalter war es ein bedeutender Umschlagplatz für Eisen und Eisenerz. Die Oberpfalz gilt als das Ruhrgebiet des Mittelalters. Im Amberger Land wurde Eisen abgebaut und über die Vils nach Regensburg verschifft. Auf der Rückfahrt – die Schiffe wurden von Pferden flussaufwärts getreidelt – war Salz geladen.
Relikte des Salzhandels sind heutige Straßennamen wie Salzstadelplatz.
Ab 1269 kam es unter die Herrschaft der Wittelsbacher und wurde später Hauptstadt der oberen Pfalz, die zusammen mit der unteren Pfalz (Hauptstadt Heidelberg) von einer Nebenlinie der Wittelsbacher regiert wurde. Von 1294 ist das erste Stadtrecht bekannt.
Kurze Zeit (1410–1415) war Amberg auch der Sitz eines romtreuen Bischofs, Hermann von Hessen, den Papst Gregor XII. für das Bistum Regensburg eingesetzt hatte. Der damalige Regensburger Oberhirte, Bischof Albert III., hielt nämlich – wie die meisten deutschen Bischöfe – den durch das Konzil von Pisa gewählten Papst Alexander V. bzw. seinen 1409 gewählten Nachfolger Johannes XXIII. für das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche.
Nach Einführung der Reformation stand Amberg unter kurpfälzischer Hoheit. Von 1595 bis 1620 wurde die Oberpfalz durch den pfälzischen Statthalter Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg regiert, der seinen Amtssitz in Amberg hatte.
Während des Dreißigjährigen Kriegs fiel Amberg 1620 an Bayern und wurde mit der Oberpfalz wieder katholisch, nachdem der pfälzische Kurfürst und böhmische König Friedrich V. von der Pfalz 1620 in der Schlacht am Weißen Berg den mit Maximilian von Bayern verbündeten Habsburgern unterlegen war. In der Folge flohen viele Protestanten in die freien Reichsstädte Nürnberg und Regensburg.
Amberg, durch Eisenerzbergbau reich geworden, leistete sich eine gigantische Stadtbefestigung. Sie muss in der damaligen Zeit so furchteinflößend gewesen sein, dass sie bis 1703 (im spanischen Erbfolgekrieg wird Amberg nach mehrwöchiger Belagerung durch kaiserliche Truppen besetzt) nie ernsthaft belagert wurde. Über 100 Türme und mehrere Kilometer zweireihige Stadtmauern beschützten die Amberger. Die ganze Stadt wurde durch den stets gefüllten und aufgestauten Stadtgraben zu einer Wasserfestung.
Der Chronist Michael Schwaiger schrieb in seiner Chronica Amberg 1564: „München seyn die schönst, Leipzig die reichist, Amberg die festeste Fürstenstatt“.
Am 24. August 1796 wurde die Stadt einer der Mittelpunkte der Koalitionskriege, ging als Schlacht bei Amberg in die Geschichtsbücher ein. Erzherzog Karl von Österreich besiegt das französische Heer unter General Jean-Baptiste Jourdan.
Im Jahre 1810 wurde der Regierungssitz der Oberpfalz von Amberg nach Regensburg verlegt.
In der Zeit des Nationalsozialismus stellte sich die Stadt Amberg gegenüber der Situation im gesamten Land nicht als Ausnahme dar. Da die Mehrheit der Bevölkerung aus praktizierenden Katholiken bestand, und die katholische Kirche den nationalsozialistischen Machthabern teilweise mit Misstrauen begegnete, erzielte die NSDAP bis 1933 in Amberg zugunsten der kirchennahen BVP geringere Wahlerfolge als im Landesdurchschnitt; nach der Machtergreifung 1933 erzielten die Nationalsozialisten bei Abstimmungen allerdings jeweils vorhersehbare Zustimmungsquoten in Höhe von 90 %. Gegen kirchenfeindliche Aktionen der Nazis regte sich denn auch der Widerstand der Amberger Bürger, etwa 1941 bei einer Protestdemonstration von ca. 500 Personen gegen den „Kruzifixerlass“ des Kultusministers, durch den die Kruzifixe aus den Schulen entfernt werden sollten. Andererseits wurden die Maßnahmen des Regimes gegen die Bevölkerungsgruppe, die am meisten unter Verfolgung zu leiden hatte, nämlich die Juden, vom Großteil der christlichen Einwohnerschaft ohne jeglichen Protest hingenommen. 1933 lebten in Amberg noch 64 Juden. Diese kleine jüdische Gemeinde, nur 0,2 % der Bevölkerung, war bis zum Mai 1943 vollständig zerschlagen worden: siebzehn Amberger Juden wanderten aus, dreiundzwanzig verzogen in andere deutsche Städte, elf starben in Amberg. Von den übrigen dreizehn wurden viele in die Ghettos Theresienstadt und Piaski bei Lublin deportiert.
Am 1. Juli 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform die Orte Ammersricht, Gailoh, Karmensölden und Raigering eingemeindet.
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