Geschichte
Das Gemeindegebiet von Annecy-le-Vieux war schon sehr früh besiedelt. Am Ufer des Lac d'Annecy wurden Überreste von Pfahlbauten gefunden. Zur Römerzeit befand sich in der Ebene nördlich des Lac d'Annecy eine Ortschaft namens Boutae, die wahrscheinlich etwa 2000 Einwohner zählte. An der Stelle des heutigen Annecy-le-Vieux ließ ein Römer namens Annicius ein großes Landgut bauen, das Anniciaca (Landgut des Annicius) getauft wurde. Im 6. Jahrhundert wurde Boutae während der Einfälle der Burgunden zerstört. Die Bewohner verließen den Ort und gründeten an geschützten Lagen in den umliegenden Hügeln neue Dörfer.
Einige Bewohner des ehemaligen Boutae ließen sich beim Landgut Anniciaca nieder. Dieses entwickelte sich rasch zur wichtigsten Ortschaft in der Nähe des Nordufers des Lac d'Annecy, die befestigt war. Sie behielt ihre Bedeutung bis zu Beginn des 12. Jahrhunderts bei. Die Ortschaft erschien im Jahre 867 als Anericiacum in den Urkunden, als König Lothar von Lothringen das Gebiet seiner Frau Theutberga schenkte. Aus späterer Zeit sind die Namen Anersiacum und Anessy überliefert.
Als ab 1107 die befestigte Stadt Annecy-le-Neuf (das heutige Annecy) gegründet wurde, verlor die bisherige Siedlung rasch an Bedeutung und wurde von nun an Annecy-le-Vieux genannt. Es teilte das Schicksal der Stadt Annecy. Seit dem späten Mittelalter diente Annecy-le-Vieux als bevorzugter Niederlassungsort für edle Familien und reiche Bürger der Stadt Annecy.
Im 19. und 20. Jahrhundert war Annecy-le-Vieux wegen seiner schönen Lage auch bei Künstlern beliebt. Etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich in der Ebene zwischen Annecy und Annecy-le-Vieux Industrie anzusiedeln, darunter die Gießerei Paccard, die in ganz Frankreich renommiert war.
Im Jahre 1972 lehnte die Bevölkerung von Annecy-le-Vieux eine Fusion mit der Stadt Annecy ab. In der Folge wurde 1973 der Kanton Annecy-le-Vieux gegründet und Annecy-le-Vieux zu dessen Hauptort erhoben.
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