Geschichte
Etwa ab 10.000 v.Chr besiedeln Indianer vom Stamm der Siboney („Steinmenschen“) die Inseln. Bis 1200 verdrängen die Arawak-Indianer aus dem Orinoco-Gebiet die Siboney. Daraufhin fallen Kariben aus Südamerika ein und verbreiten sich in dem Gebiet.
Im Jahr 1493 entdeckt Christoph Kolumbus Antigua. In den folgenden Jahren werden die auf den Inseln lebenden Indianer von Spaniern zur Sklavenarbeit nach Hispaniola und in andere spanische Kolonien verschleppt. Ein Großteil der Indianer stirbt innerhalb kurzer Zeit an den Folgen der Arbeit bzw. an Krankheiten. Nach 1500 versuchen Spanier, Franzosen und Briten abwechselnd, jeder jedoch erfolglos, die Inseln dauerhaft zu besiedeln und in ihren Besitz zu bringen. Piraten nutzen zu dieser Zeit die Inseln als Rückzugsort.
Über hundert Jahre später gelangt Barbuda (1628) in britischen Besitz. Bemühungen seitens der Regierung zur Besiedlung scheitern allerdings. Vier Jahre danach wird Antigua von St. Kitts und Nevis aus durch britische Siedler kolonisiert. Die Siedler bauen dort zunächst Tabak an. Saint John's wird als erste dauerhafte europäische Siedlung gegründet. 1663 treffen dort die ersten Siedler aus England ein. Auch auf Barbuda wird 1666 die erste dauerhafte Siedlung errichtet.
Im Jahr 1680 gehen weite Teile von Barbuda in den Besitz der Familie Codrington über, die hier den nach ihnen benannten Ort als Verwaltungszentrum anlegt. Fünf Jahre später werden auf den Inseln Zuckerrohrplantagen angelegt, welche zum größten Teil von afrikanischen Sklaven bewirtschaftet werden.
Admiral Horatio Nelson baut 1784 auf Antigua einen britischen Flottenstützpunkt auf. Aufgrund des sturmsicheren Hafens wird English Harbour zum Hauptquartier der auf den Antillen stationierten Flotte ausgebaut. Die Flottenpräsenz vertreibt die letzten Piraten.
Die Sklaverei wird 1834 abgeschafft wodurch den Plantagen die wirtschaftliche Basis verloren geht, was eine schwierige Phase des ökonomischen Abschwungs und der Umstrukturierung einleitet.
1860 kommt es zur Vereinigung von Antigua und Barbuda.
Unter der Führung des späteren Premierministers V.C.Bird formiert sich ab dem Jahr 1940 eine Unabhängigkeitsbewegung. Schon sechs Jahre später erhalten die Inseln ein eigenes Parlament.
Antigua und Barbuda erhalten 1956 den Status einer eigenständigen Kolonie. Von 1958 bis 1962 gehören die Inseln zur Provinz der Westindischen Föderation.
Die Inseln treten 1967 der Gruppe der Westindischen Assoziierten Staaten bei. Sie erlangen hierdurch die vollständige innenpolitische Autonomie, außenpolitische Belange werden von Großbritannien wahrgenommen. Im Mai 1968 werden Antigua und Barbuda Mitglied der Caribbean Free Trade Association (CARIFTA). Die seit Jahrhunderten dominierende Zuckerrohrwirtschaft wird 1972 eingestellt. Am 1. November 1981 erlangen die Inseln die Unabhängigkeit von Großbritannien.
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