Geschichte
Das Aostatal wurde im Jahr 25 v. Chr. von A. Terentius Varro Murena erobert. Der bisher ansässige Stamm der Salasser wurde mehrheitlich in die Sklaverei verkauft.Die Stadt wurde durch Augustus unter dem Namen Augusta Praetoria aus einem bestehenden Legionslager heraus, dessen Grundriss für die zivile Stadt übernommen wurde, gegründet.
Als Sicherung der Route über den Kleinen St. Bernhard (Alpis Graia) wurde die Colonia Augusta Praetoria gegründet. Hier wurden 3'000 Veteranen der Praetorianergarde angesiedelt. Nach der Öffnung des Großen St. Bernhard nahm die Bedeutung des Ortes noch zu.
Die Stadt wurde schachbrettartig angelegt. Sie bestand aus 64 Insulae (Stadtteile) und hatte die Form eines Quadrates. Diese römische Struktur ist noch heute im Stadtbild der Altstadt zu erkennen. Die Stadtmauer hatte auf allen vier Seiten ein Tor. Das Forum belegte dabei die Fläche von 8 Insulae, das Amphitheater beanspruchte 2 Insulae. Die anderen Bauten wurden offenbar nicht Insula-übergreifend gebaut. Zusätzlich bestanden ein Theater und Thermen.
Heute ist noch einiges aus der römischen Zeit zu sehen. Insbesondere die im Mittelalter weiterverwendete Stadtmauer ist in großen Teilen noch vorhanden. Einige Türme sind mindestens im Kern römisch. Einer besteht offensichtlich nur aus römischer Substanz. Ein Stadttor, die sogenannte Porta Praetoria, ist ebenfalls noch erhalten. Davor befindet sich ein Triumphbogen, der Arco d'Augusto (Augustusbogen). Eine Brücke über einen Fluss, welcher jetzt an anderer Stelle verläuft, ist ebenfalls noch vorhanden.
Die Reste des Theaters und des Forums sind ebenfalls zu sehen. Die Reste des Amphitheaters sind wegen noch andauernder Restaurierungsarbeiten nicht zugänglich. Ein Gutshof am Hang oberhalb der Stadt ist konserviert. Im frühen Mittelalter befehdete Pippin der Jüngere die Langobarden in der Gegend. Karl der Große errichtete die Via Francigena durch die Stadt nach Rom.
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