Flagge von Schweiz

Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
11:05
 
 
+
»
 

Geschichte

Eine Besiedlung der Gegend ist für die La Tène-Zeit nachweisbar: Bei der Kapelle von Aristau wurde eine bronzene Fibel ausgegraben. Die erste urkundliche Erwähnung von Arnestowo erfolgte im Jahr 1153. Damals lag das Gebiet im Einflussbereich der Grafen von Lenzburg. Nach deren Aussterben im Jahr 1173 ging die Landesherrschaft an die Kyburger über, 1264 schliesslich an die Habsburger. Die wichtigsten Grundherren während des Mittelalters waren die Herren von Baar sowie das Kloster Muri. Das Kloster übte auch die niedere Gerichtsbarkeit aus. Die Herren von Baar verkauften 1351 ihre Güter an die Herren von Heidegg. In Aristau stand ein mit einer Ringmauer umgebener Burgturm. Dieser wurde jedoch 1386 von den Zürchern und Luzernern nach der Schlacht bei Sempach zerstört; nur die Burgkapelle blieb erhalten.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau. Althäusern, Aristau und Birri gehörten fortan zum Amt Muri in den Freien Ämtern, einer Gemeinen Herrschaft. Der Burgstall, die ehemalige Burg, ging 1429 in den Besitz des Klosters Muri über. Am 2. April 1760 brannte Althäusern fast vollständig nieder; neben vier Toten gab es auch 135 Obdachlose. Der Wiederaufbau nahm drei Jahre in Anspruch.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Die drei Dörfer wurden zusammen mit Werd (heute ein Teil von Rottenschwil) eine eigene Munizipalität im Distrikt Muri des kurzlebigen Kantons Baden, dabei bildeten Althäusern und Werd sowie Aristau und Birri je eine Agentschaft. Nach der Gründung des Kantons Aargau im Jahr 1803 wurden die Dörfer wieder getrennt. Doch bereits 1816 erfolgte die Wiedervereinigung von Birri und Althäusern mit Aristau. 1864 wurde eine Brücke über die Reuss gebaut und eine neue Strasse von Birri nach Ottenbach eröffnet; die Brücke selbst liegt allerdings auf dem Gemeindegebiet von Merenschwand.

Ein wichtiges Anliegen war die Bändigung der frei fliessenden Reuss, die oft über die Ufer trat. Der Entwässerungskanal entlang des Flusses wurde 1861 fertig gestellt, die Entsumpfung der Ebene war bis 1863 abgeschlossen. Dennoch kam es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zu Dammbrüchen und Überschwemmungen. Erst die zweite Reusstalsanierung von 1972 bis 1983 löste das Problem endgültig; es wurden fast 14 km neue Dämme und rund 36 km Vorflutkanäle gebaut; der Kraftwerkneubau von Zufikon sorgte für einen Rückstau und damit eine langsamere Fliessgeschwindigkeit.

Die Einwohner der Gemeinde waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig, daneben sorgte die Heimarbeit in der Strohgeflechts- und der Textilindustrie für zusätzlichen Verdienst. In der Reussebene wurde Torf abgebaut, besonders während des Zweiten Weltkriegs. Nachdem die Bevölkerungszahl um 1860 einen ersten Höhepunkt erreicht hatte, nahm diese in der Folge ab und stagnierte dann. Seit Beginn der 1980er ist jedoch aufgrund der Nähe zu den Städten Zürich und Zug eine verstärkte Bautätigkeit zu beobachten. Seither hat die Einwohnerzahl um mehr als die Hälfte zugenommen.

Basierend auf dem Artikel Aristau der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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