Flagge von Spanien

Spanien

Hauptstadt
Madrid
 
Fläche
504.790 km²
 
Bevölkerung
43.379.000
 
pro km²
86 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
03:43
 
 
+
»
 

Geschichte

Erstmals wurde Arrecife im 15. Jahrhundert als kleiner Fischerort in der Geschichte erwähnt. Ihren Namen verdankt die Stadt den Arrecifes, schwarzen vulkanischen Riffs, hinter denen sich die Boote schützend vor Piratenüberfällen verstecken konnten.

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts begann Arrecife zu wachsen, denn es war notwendig geworden, für die Hafenarbeiter und Angestellten Wohnhäuser und Lagerhallen für den Handelsverkehr zwischen der Alten und der Neuen Welt zu errichten. Daraufhin entstand eine erste Kirche, diese weihte man dem ersten Bischof Arrecifes, San Ginés. Als Folge wurde der Ort ein begehrtes Piratenziel. 1571 plünderte und zerstörte der berüchtigte Seeräuber Dogan das Hafenstädtchen fast völlig.

Wenige Jahre später begannen die Arbeiten am Castillo de San Gabriel auf der vorgelagerten, kleinen Insel Islote de Fermina, von dem man sich eine hohe Schutzfunktion vor Piratenüberfällen versprach. Doch bereits 1586 landete der Pirat Morato Arraez in der Stadt, machte ihr praktisch den Garaus und zerstörte dabei an dieser Stelle die erste schon 1574 erbaute Festung. Das heutige Castillo de San Gabriel, mit Glockentürmchen und Wachhäuschen, wurde dann im Auftrag des spanischen Königs Philipp II. von Spanien, und nach Plänen von Leonardo Torriani um 1590 erbaut. Er entwarf auch das Castillo de Santa Bárbara in Teguise. Im Castillo de San Gabriel befindet sich das heutige Archäologische Inselmuseum (Museo Arqueológico), in dem Fundstücke aus altkanarischen Epochen gezeigt werden, zu denen ein Monolith aus dem Guanchenpalast Zonzamas, einige Grabbeilagen und Lehmfiguren gehören. Des Weiteren zeigen Götzendarstellungen modellhaft, wie die Guanchen ausgesehen haben könnten, und wie sie sich ihre Götter vorstellten. Ein Wahrzeichen Arrecifes ist die zugehörige Zugbrücke Puente de las Bolas.

Etwas außerhalb steht das 1776 auf Veranlassung König Karl III. von Spanien erbaute Castillo de San José. Es befindet sich auf der 8 Meter über der Steilküste liegenden Halbinsel, der Cueva de Inés, und wird von Einheimischen auch Hungerburg genannt, da die Bevölkerung nach den gewaltigen Vulkanausbrüchen auf der Insel Mitte des 18. Jahrhunderts Hunger litt. Arbeit und Schutz vor Piratenüberfällen sollte der Bau nach Plänen des Bauingenieurs Alfonso Ochando bieten. Da diese aber nicht mehr stattfanden, verlor die Hungerburg an Bedeutung. 1974 wurde das Castillo de San José vom Künstler und Umweltschützer César Manrique, der 1919 in Arrecife geboren wurde, in das Haus des Museums für zeitgenössische Kunst (Museo Internacional de Arte Contemporáneo) umgewandelt. Dazu gehören ein Restaurant mit Panoramablick zum Meer und ein neu geformter, großer Saal für Konzerte und Tagungen. Die Galerie beherbergt heute Gemälde spanischer Künstler. Zu sehen sind Werke von Joan Miró und Manolo Millares, Oscar Domínguez und Gerardo Rueda, Eusebio Sempérez, Augustín Cárdena und natürlich von César Manrique selbst.

1792 entstand die Muelle de las Cebollas (die Mole der Zwiebeln) als Teil des neuen Hafens. Sie gewährte Schutz vor den Wellen des Atlantiks und diente den Schiffen als Anleger. Anlässlich der Eröffnung des Hafens, am 25. Juni 1798 wurde die erste Messe in der umgestalteten und zur unabhängigen Pfarrei erklärten Iglesia San Ginés gehalten. Sie erhielt erst hier ihr heutiges aussehen.

Basierend auf dem Artikel Arrecife der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen