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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
15:03
 
 
+
»
 

Geschichte

Bereits in der Jungsteinzeit gab es Menschen in den Tälern des Erzgebirges. Eine 1919 im Auer Tal beim Straßenbau gefundene Steinaxt dient neben den Funden einer Spitzhaue und von Keramikscherben als Beleg dafür, dass es sich um durchziehende Jäger oder Volksgruppen handelte. Eine feste Besiedlung erscheint ausgeschlossen.

In den meisten Quellen wird als offizielles „Geburtsdatum“ von Aue der 7. Mai 1173 angegeben, als durch eine kaiserliche Urkunde die Gründung der Augustiner-Chorherren-Propstei Zelle an der Mulde bestätigt wurde.

Die erste Erwähnung des Namens Owa stammt jedoch erst aus dem Jahr 1219, als in einer Urkunde ein Propst von Aue Bertoldus prepositus de Owa genannt wird. Owa, später auch Awe oder Aw geschrieben, bezeichnete die Wiese am Zusammenfluss von Schwarzwasser und Zwickauer Mulde, auf der neben dem Klösterlein Zelle erste Siedler als Bauern sesshaft wurden, die zur Herrschaft Schwarzenberg gehörten. Aus dem Jahre 1286 gibt es eine Urkunde, die das Dorf erstmalig als Awe bezeichnet. Obwohl es somit drei verschiedene Jahreszahlen gibt, haben sich Historiker und die Stadtverwaltungen auf das früheste Datum geeinigt, denn vor dessen Erwähnung in Urkunden gab es das Siedlungsgebiet ja schon einige Zeit.

1479, nach den ersten zufälligen Zinnfunden, begann man nach dem Großen Berggeschrey auf Auer Fluren mit dem Abbau von Zinn- und Silbererzen und deren Weiterverarbeitung, was dem Ort zu einigem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf. 1526 wurde der Auer Hammer, später Eisenwerk und Ortsteil von Aue, erstmals urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde das kleine Kloster aufgelöst, später die Klostergebäude bis auf die Kirche abgerissen. 1627 erhielt Aue von Kurfürst Johann Georg I. das Marktrecht für einen Jahrmarkt zu Bartholomäus (27. August), am heutigen Altmarkt, 1632 für einen zweiten, den Katharinenmarkt (25. November), am heutigen Neumarkt.

Seit 1635 wird Aue in Urkunden und im Wappen als Stadt bezeichnet (Bergstädtlein Aue), jedoch muss die Verleihung der Stadtrechte bereits vor 1629 erfolgt sein, da der Zeichner Wilhelm Dilich zu dieser Zeit unter allen damaligen Städten im Auftrag des sächsischen Kurfürsten auch Aue im Bild festgehalten hatte.
Seit 1711 lieferte man das bereits 1698 erstmals gefundene Kaolin zur Porzellanfertigung nach Meißen und war bis 1854 alleiniger Lieferant.

Im Siebenjährigen Krieg gab es bei Aue ein wichtiges Gefecht zwischen preußischen und österreichischen Truppen, in dessen Folge die Österreicher das Erzgebirge verließen.

Hungersnöte, Naturkatastrophen und die Auswirkungen der Napoleonischen Kriege führten zu einem drastischen Rückgang der Einwohnerzahlen. 1815 werden - statt wie um 1800 circa 1.300 - nur noch 711 Personen angegeben.

Zwischen 1897 und 1937 erfolgten die Eingemeindungen folgender Gutsbezirke bzw. Dörfer nach Aue: Zelle (1897), Niederpfannenstiel (1921), Klösterlein (1922), Alberoda (1929), Auerhammer mit Neudörfel (1930) und Brünlasberg (1937).

Im Zweiten Weltkrieg blieb Aue weitgehend unzerstört, obwohl ein Kampfstab, zusammen mit Befehlshabern der SS und der Wehrmacht, die Stadt noch im April 1945 massiv militärisch verteidigten und alle wichtigen Brücken über die Mulde und das Schwarzwasser sprengen wollte. Nur durch den persönlichen Einsatz des damaligen Bürgermeisters Max Poepel konnte dies verhindert werden.

Die Stadt blieb wie Schwarzenberg (siehe auch: Freie Republik Schwarzenberg) nach dem Kriegsende zwischen dem 8. Mai und 9. Juni 1945 vier Wochen unbesetzt, bevor die Sowjetarmee hier einzog.

Nach der Etablierung des Uranbergbaus in Aue ab 1946 wurden neue Betriebe errichtet, die wie der Betrieb für Bergbauausrüstungen weitere Industrie nach Aue brachten, aber auch mit ihren städtebaulichen und sozialen Engagements für eine wesentliche Verbesserung der Lebensverhältnisse sorgten. Zwischen 1950 und 1972 wurden Wohngebäude für tausende Menschen in den Ortsteilen Zelle und Brünlasberg, auf dem Eichert und im Stadtinneren fertiggestellt.

Bis 1994 war die Stadt Verwaltungssitz des Kreises Aue. Mit der Kreisreform 1994 wurde Aue Verwaltungssitz des neugebildeten Landkreises Aue-Schwarzenberg.

Seit 1996 existiert der „Städtebund Silberberg“, dem neben Aue Schneeberg, Schwarzenberg, Bad Schlema, Lauter und Lößnitz angehören. Im November 2006 bekundeten die Bürgermeister der Orte Aue, Lößnitz, Schneeberg und Bad Schlema per Unterschrift das Vorhaben des Zusammenschlusses zu einer Stadt Silberberg.

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