Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.05.2024
04:28
 
 
+
»
 

Geschichte

Erste Ausgrabungen weisen auf eine Besiedelung um 8000-6000 v.Chr. hin. Seit der Bronzezeit (ca. 2000 v. Chr.) ist der Landstrich kontinuierlich besiedelt. Die wirtschaftliche Grundlage dafür bildeten Landwirtschaft und Viehzucht.

Als um 400 v. Chr. die Kelten Mitteleuropa besetzt hielten, führte es zur sprachlichen und kulturellen Assimilierung der ursprünglichen Bevölkerung in diesem Landstrich. Um die Zeit nach Christi Geburt waren Quaden als Vorherrscher in diese Region gezogen. Im 2.-3. Jahrhundert. weisen Funde auf eine germanische Besiedelung hin. In der Nähe der heutigen Siedlung "Na Valticke" und in Charvatská Nová Ves sind Ausgrabungen eines Römerlagers aus dem 2. Jahrhundert. nachweisbar.

Ab der Hälfte des 6. Jahrhunderts verließ der Großteil der germanischen Besiedler diese Region und wurde durch Slawen ersetzt. Diese lebten im patriarchalischem Familienverband. Landwirtschaft, Viehzucht und Jagd sicherten das Überleben. Im 8. Jahrhundert kamen christliche Missionare, Händler und Handwerker. Die ersten schriftlichen Zeugnisse liegen vor. Die ersten gemauerten Gebäude entstehen. Im Zeitaltern des Großmährischen Reiches wurde eine Befestigung in Pohansko erbaut, die mit ihren 28 Hektar Ausdehnung zur größten mährischen Burgbefestigung zählt. Durch Überfälle der magyarischen Reiterhorden im 10. Jahrhundert wird dieser Landstrich immer mehr verwaist.

Die Stadtgründung war 1030. 1041 ließ Fürst BÅ™etislav I. den südmährischen Besiedlungsraum zur Grenzregion ausbauen. 1046 erfolgte die älteste Erwähnung über BÅ™eclav „Bretyzlawe“ aus einer mittelalterlichen Schenkungsurkunde. Von 1222 bis 1226 war BÅ™eclav Eigentum von Königin Konstanze von Ungarn, der Gemahlin von Ottokar I. PÅ™emysl. 1230 ließ Königin Konstanze die ursprünglich holzbefestigte Burgbehausung durch Mauerstein ersetzen. Den Kern der neuen Burg bilden der Wohnturm und der Wehrgraben bei der Staré Dyje (Alten Thaya) zum Schutz gegen Österreich. Auf der so entstandenen Insel bildet sich ein Handwerkszentrum.

1384 verkaufte Markgraf Jobst von Mähren die Feste BÅ™eclav den Gebrüdern Hans, Hartneid und Georg von Liechtenstein. Am 10. März 1419, bestätigte König Wenzel IV. der Familie Liechtenstein das Lehen auf BÅ™eclav als Dank für ihre Beihilfe zur Befreiung aus seiner Gefangenschaft.

Wie in anderen Städten Mährens, vernichtete 1574 ein Pogrom einen Großteil der jüdischen Gemeinde Breclavs, bis Kaiser Maximillian II. die Gemeinde unter seinem Schutz nahm. Am 28. Juni 1605 plünderten die Truppen des ungarischen Prinzen Stephan Bocskai die Stadt. In den Kriegsjahren 1605, 1619-1622 und 1643 wurde die Stadt schwer beschädigt. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurden das Schloss und die Stadt von den kaiserlichen Heeren niedergebrannt. Der Besitz des Aufständischen Ladislav Velen von Zerotein wurde konfisziert und den Liechtensteinern übergeben. Die Stadt wurde von Türken und Tataren belagert. Die Invasion der Schweden am 3. Mai 1643 brachte viel Leid und Tod über die Bevölkerung.

Unter dem Schutz von Prinz Karl Eusebius von Liechtenstein und seiner Frau Johanna Beatrix von Liechtenstein kam es zu einer neuerlichen Ansiedelung der jüdischen Bevölkerung. Die Synagoge wurde 1672 wieder aufgebaut. Als Folge des Krieges zwischen Kaiserin Maria Theresia und dem preußischen König Friedrich II. brannte die Stadt am 25. März 1742 in Folge eines Rauchunfalls eines unachtsamen Husarensoldates nieder. Am 21. November 1805 nahmen französische Truppen die Stadt vor dem Kampf von /Austerlitz ein. Die Stadt blieb bis zu 3. Januar 1806 von den französischen Truppen besetzt.

1831 wütete eine Choleraepidemie in der Stadt und forderte viele Todesopfer. 1866 wütete eine zweite Epidemie in Lundenburg und Umgebung. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Lundenburg zum Eisenbahnknotenpunkt an der österreichischen Nordbahn, der Verbindung Wiens mit Mähren und Schlesien. Im Jahr 1880 hatte Lundenburg 5681 Einwohner,
1890 dann schon 6430 Einwohner, davon 3045 Deutsche und 3075 Tschechen; die meisten waren Katholiken, der jüdischen Religion gehörten 740 Einwohner an.

1896 gehörte Lundenburg zur Bezirkshauptmannschaft Göding der Markgrafschaft Mähren und besaß ein Bezirksgericht, das fürstlich Liechtensteinisches Schloss, zwei Zuckerfabriken, Malzfabriken, Bierbrauerei, Spiritusbrennerei, Dampfsäge, Parkettfabrik, Stärke-und Sagofabrik. Ab 1919 bestand in der Stadt eine tschechische Einwohnermehrheit.

Basierend auf dem Artikel BÅ™eclav der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen