Geschichte
Erste Ansiedlungen gab es an der Stelle des heutigen BÄ™dzin bereits im 9. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde auf einem Hügel eine Burg errichtet, in deren Schutz eine Siedlung entstand. Der Ort samt Burg wurde 1241 (evtl. auch erst 1259) von den Tataren zerstört. Spätestens im Jahr 1349 erhielt der Ort das Stadtrecht nach polnischem Recht. Am 5. August 1358 erhielt die Stadt von König Kasimir III. dem Großen das Stadtrecht nach Magdeburger Recht. Im selben Jahr begann der Bau einer steinernen Burg.
Infolge der Dritten Teilung Polens wurde BÄ™dzin Teil Preußens, die Burg und die Güter der Stadt wurden Eigentum der Hohenzollern. 1807 wurde der Ort Teil des Warschauer Fürstentums und 1815 durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses Stadt im Königreich Polen.
Ende des 18. Jahrhunderts bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde in der Gegend um BÄ™dzin Steinkohle entdeckt. Damit änderte sich das Bild der Stadt und wurde nun vom Bergbau geprägt. Die Zugverbindung Warschau–Wien bescherte dem Ort 1859 Anschluss an das Schienennetz. Es gibt zwei Haltestellen, BÄ™dzin und Nowy-BÄ™dzin.
Um 1860 wurde die erste öffentliche Schule eingeweiht. Sieben Jahre später entstand der Powiat BÄ™dziÅ„ski und BÄ™dzin wurde Kreisstadt.
Am 4. September 1939 wurde BÄ™dzin von der deutschen Wehrmacht besetzt und in das Deutsche Reich eingegliedert. Es wurde Sitz eines deutschen Landrates und wenig später in Bendsburg umbenannt. Am 8. September 1939 wurden zahlreiche jüdische Bewohner der Stadt durch eine SS/SD-Einsatzgruppe in die Große Stadtsynagoge getrieben, die dann mit ihnen in Brand gesteckt wurde. Dabei starben über 40 Menschen.
Von Juli bis August 1943 wurde das Ghetto durch die deutschen Besatzer "geräumt" und die jüdischen Bewohner ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort waren später in der Vorbereitung und Durchführung des Aufstandes des Sonderkommandos gegen die SS-Bewacher auch die Bewohner BÄ™dzins wie Rózia Robota, Ala Gertner, Regina Safirsztajn, Ester Wajcblum und mindestens sieben weitere namentlich bekannte Männer beteiligt.
1956 wurde der Wiederaufbau des zerstörten Schlosses abgeschlossen.
BÄ™dzin gehörte historisch gesehen dem Gebiet Kleinpolen an, nach der Verwaltungsreform im modernen Polen 1999 wurde es Teil der Województwo Å›lÄ…skie (Woiwodschaft Schlesien). Um "kleinpolnische" Gebiete des Oberschlesischen Industriegebiets von schlesischen zu unterscheiden, wird die Gegend um BÄ™dzin gelegentlich auch als ZagÅ‚Ä™bie DÄ…browskie bezeichnet.
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