Geschichte
Der Ort Sauerbrunn ist seit 1847 durch die Mattersburger Bahn erschlossen und erhielt 1901 die Erlaubnis, den Titel Kurbad zu führen. Der Ort entwickelte sich bald zum beliebten Sommerwohnsitz der Wiener, Budapester und Soproner Gesellschaft. 1909 erlangte Sauerbrunn den Status einer Kleingemeinde, deren amtlicher Name Savanyúkút lautete. Da sich der Ort so günstig weiterentwickelte, wurde 1911 die Kleingemeinde zur Großgemeinde mit eigenem Notariat und Matrikelamt umgestaltet.
Sauerbrunn gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Deutschwestungarn, das nach Ende des ersten Weltkriegs nach zähen Verhandlungen in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen wird (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Da das neugegründete Bundesland aber ohne die vorgesehene Landeshauptstadt Ödenburg an Österreich abgetreten wurde, wurde das Kurbad von 1921 bis 1924 provisorischer Sitz der Landesregierung und -verwaltung.
Auch in Sauerbrunn wurden nach dem Anschluss die jüdischen Mitbürger enteignet, vertrieben oder in die Todeslager verbracht. Durch den 2. Weltkrieg kam der Kurbetrieb völlig zum Erliegen. 1944, bis kurz vor Einmarsch sowjetischer Truppen, strahlte der Soldatensender Belgrad, bekannt durch sein Lied „Lili Marleen“, seine Sendungen aus der Hartigvilla als seiner letzten Station.
Der gezielte, wenn auch langwierige Ausbau der Tourismus- und Kureinrichtungen, die im 2. Weltkrieg völlig zerstört wurden, sowie die hohe Qualität der Heilquellen führen 1987 zur Berechtigung, den Ortsnamen „Bad Sauerbrunn“ zu tragen.
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