Geschichte
Der Ortsname geht auf den wendischen Namen des Flusses Schwartau zurück, der als „die Schlängelnde“ gedeutet wird. Damit wird Bezug auf den sehr gewundenen Unterlauf des Flusses vor der viel später erfolgten Begradigung genommen.
• 1177 wird der heutige Ortsteil Rensefeld erstmals in einer Urkunde erwähnt.
• 1215 wird die bischöfliche Mühle Schwartau Molendinium szwartowe in einem Dokument genannt.
• 1258 richtet der Lübecker Bischof ein Siechenhaus ("Domus leprosum") (siehe Schwartauer Siechenhaus) für Leprakranke in der Nähe der heutigen Georgskapelle ein. Dieses wurde im 15. Jahrhundert - nach dem Abklingen der Lepra ("Aussatz") - in ein Alten- und später Armenhaus umgewandelt
• 1280 gründet der Lübecker Bischof Burkhard von Serkem den Wirtschaftshof Kaltenhof außerhalb der Stadt Lübeck an der Schwartau.
• Um 1640 wird der das dort entstandene bischöfliche Amt Kaltenhof nach Schwartau verlegt, das sich zum Marktflecken entwickelt.
• vom 20.-31. Dezember 1712 (im Großen Nordischen Krieg) richtete der schwedische Befehlshaber Magnus Stenbock in Schwartau sein Hauptquartier ein
• 1742 erteilt der Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck Adolf Friedrich Schwartau das erste Marktprivileg für den Montag und Dienstag vor Johanni (24. Juni)
• 1763 wird das Marktprivileg auf zwei Tage vor Michaeli (29. September) erweitert
• Am 6. November 1806 ziehen die preußischen Truppen unter Blücher (die sich nach der Schlacht bei Lübeck auf dem Weg nach Ratekau befinden) durch Schwartau. Ihnen folgen direkt anschließend die verfolgenden Französischen Truppen - durch diese kommt es zu Plünderungen.
• 1842 werden die Ämter Kaltenhof und Großvogtei zum Amt Schwartau im Fürstentum Lübeck / Großherzogtum Oldenburg vereinigt.
• Am 1. November 1859 erhielt Schwartau (durch die neue Oldenburger Gemeindeordnung) den Status einer Fleckengemeinde.
• 1864 wurde - im Vorfeld des Deutsch-Dänischen Krieges - der Schwartauer Schlagbaum von preußischen Truppen zerstört und damit die Neutralität des Großherzogtums Oldenburg verletzt ("Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes").
• Vor 1900: Mit der Industrialisierung und der einhergehenden Luftverschmutzung in den Großstädten entwickelte sich Schwartau schon vor 1900 als Luftkurort, womit die lange Tradition als Kur- und Heilort beginnt.
• 1895 wird die erste Solequelle mit hohem Jodgehalt entdeckt.
• 1912 erhält Schwartau das Stadtrecht.
• 1913 wird Schwartau Bad.
• 1934 werden die Dörfer Rensefeld, Groß Parin und Cleve der aufgelösten Gemeinde Rensefeld eingemeindet.
• 1937 geht Schwartau mit dem Kreis Eutin aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes vom Herzogtum Oldenburg auf die preußische Provinz Schleswig-Holstein über.
• 1970 wird Bad Schwartau im Rahmen Kreisgebietsreform ein Teil des Kreises Ostholstein
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