Geschichte
1384 wurde Wilsnack, dessen frühe Geschichte durch seine Lage im wendisch-sächsischen Grenzgebiet bestimmt wurde, zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Anlass war die Brandschatzung der Dorfkirche, als der Ritter Heinrich von Bülow am 15. August 1383 den Ort samt Dorfkirche niederbrennen ließ. In der Ruine wurden auf dem Altar Blutwunderhostien gefunden. Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts war Wilsnack ein Wallfahrtsort für Gläubige aus vielen Ländern. Die Wallfahrten endeten mit der Verbrennung der Hostien durch einen evangelischen Geistlichen. Im Prälatenhaus hatte ab 1560 die Familie von Saldern, die das Patronat der Kirche innehatte, ihren Sitz. Das Herrenhaus wurde 1780 zu einem Schloss erweitert. Es brannte 1976 ab. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wilsnack von kaiserlichen, sächsischen, dänischen und schwedischen Truppen geplündert. Stadtbrände verursachten mehrfach Schäden, etwa in den Jahren 1690, 1703 und 1826 und 1828. Am 2. September 1826 verloren 85 Familien ihre Unterkunft, als 24 Wohnhäuser durch Feuer zerstört wurden. Schweren Schaden nahm Wilsnack 1709 durch einen Bruch des Elbdeichs.
1846 wurde die Eisenbahnlinie Hamburg-Berlin (Strecke nördlich der Elbe) fertiggestellt. Bad Wilsnack liegt an dieser Trasse, ein bescheidener wirtschaftlicher Aufschwung begann. Der Stadtförster Zimmermann entdeckte 1906 heilkräftige Moorerde. Wilsnack entwickelte sich zum Kurort; 1929 wurde der Ortsname in Bad Wilsnack geändert.
Zur Zeit der Wende 1989/1990 versammelten sich ab Oktober 1989 jeweils montags etwa tausend Menschen zunächst in der Wunderblutkirche zum Friedensgebet. Der folgende Kerzenumzug folgte dem Vorbild der Montagsdemonstrationen in größeren Städten der DDR. Der erste Nachwendebürgermeister Bad Wilsnacks, Dietrich Grappa, wurde im Mai 1990 in der ehemaligen Wallfahrtskirche gewählt. Im selben Jahr wurde wieder Religionsunterricht in der Schule erteilt. 1993 erhielt Bad Wilsnack Erweiterungsbauten des Kurhauses.
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