Geschichte
Bahrain wurde bereits in prähistorischer Zeit besiedelt: Unter dem Namen Dilmun existierte schon im 3. Jahrtausend v. Chr. eine blühende Kultur, die aus sumerischen Texten bekannt ist und auf dem Gebiet des heutigen Bahrain vermutet wird. Damals entstand die Stadt Qal'at al-Bahrain. Um 2000 v. Chr. verliefen hier die Handelswege der Sumerer und Babylonier nach Indien.
Um 650 v. Chr. eroberten die Assyrer das Land, und im 4. Jh. gliederten es die Sassaniden unter Shapur II. in das Persische Reich ein. Damit verbunden war eine starke persische Einwanderung. 630 n. Chr. wurde die Insel von den Arabern erobert. Der Islam wurde die vorherrschende Religion. Vom 8. Jh. an übten Bagdad und Damaskus, vom 13. Jh. wieder die Perser die Kontrolle über das Land aus, bis es 1515 portugiesisch wurde. Im 17. und 18. Jh. kam Bahrain erneut unter persische Oberhoheit, wurde jedoch 1783 unter der arabischen Dynastie Al Chalifa selbständig. Zwar geriet es 1820 durch einen Schutzvertrag mit der britischen Ostindienkompanie wieder in Abhängigkeit; jedoch gaben die Briten dem Land innere Autonomie und Schutz vor persischen und osmanischen Angriffen. Seit 1867 war Bahrain britisches Protektorat. Im Jahre 1932 begann die BAPCO (Bahrain Petroleum Company) mit der Erdölförderung und brachte den Herrschern des Landes immensen Wohlstand. Bahrain wurde außerdem einer der wichtigsten militärischen Stützpunkte Großbritanniens im Nahen Osten. Scheich Isa ibn Salman Al Chalifa erklärte am 14. August 1971 die Unabhängigkeit.
Er schloss allerdings einen Tag später einen Freundschaftsvertrag mit Großbritannien und erklärte sich zum Emir. Seit 1971 befindet sich auf Bahrain ein US-amerikanischer Luft- und Flottenstützpunkt. Der Iran hatte bis weit ins 20. Jh. hinein Ansprüche auf Bahrain erhoben und sich dabei auf die einstige persische Herrschaft berufen. Erst im Januar 1970 erkannte das von Mohammad Reza Schah Pahlavi regierte Land die Souveränität des Landes an. Im Februar 1979 wurde diese Vereinbarung wieder rückgängig gemacht; seitdem erhebt Iran erneut Ansprüche auf das Land, dessen Bevölkerung mehrheitlich schiitisch ist. 1973 erhielt Bahrain eine Verfassung und es wurden Parlamentswahlen abgehalten. 1975 erfolgte die Suspendierung der Verfassung und die Auflösung des Parlaments. Erst 1993 wurde wieder eine Beratende Versammlung (Madschlis asch-Schura) eingesetzt. Im Dezember 1998 flogen US-amerikanische Bomberflugzeuge vom Typ B-1 von dem Luftwaffenstützpunkt "Scheich Isa" Luftangriffe gegen den Irak. Im März 1999 starb Emir Scheich Isa, woraufhin Scheich Hamad die Regierungsgeschäfte übernahm. Am 14./15. Februar 2001 erfolgte ein Referendum über eine neue Verfassung. Ein Jahr später, am 14. Februar 2002 erfolgte die Umwandlung in ein Königreich Bahrain, die Reaktivierung der Verfassung (darunter demokratische Reformen).
Basierend auf dem Artikel Bahrain der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen