Geschichte
Der Namensendung nach war der Ort ein altes slawisches Dorf. Wie alle Ortschaften südlich der Peenemündung gehörte Bargischow zum slawischen Verwaltungsbezirk Groswin mit gleichnamigem Burgensitz. Nach der Zerstörung der Burg durch die Dänen kamen im 13. Jahrhundert deutsche Siedler ins Land. Unweit der zerstörten Burg Groswin entstand die Stadt Anklam direkt an der Peene. Zum Wohl und Gedeihen der neuen Stadt wurde das Dorf den Anklamern in Besitz gegeben und blieb bis 1745 ein städtisches Kämmereidorf. Herzog Bogislaw IV. (1258-1309) hatte jene Übereignung im Jahr 1285 vollzogen. Damals hieß Bargischow noch Barwetsekow, wie es der schriftliche Rechtsvollzug mitteilt. Ein Silber-vergoldeter Kelch aus dem Kircheninventar (15. Jahrhundert) gibt den Namen „bargheskow“ an. Die spätere wie heutige Schreibweise Bargischow ist wohl einer ungenauen Fortschreibung des Namens geschuldet.
Bargischow hatte über Zeiten noch andere Herren als die Stadt Anklam. Das Kloster Stolpe an der Peene nahm den „Zehnten“ von zwei Hufen aus dem Ort ein. Vermutlich übte das Kloster auch das Patronat über die alte frühgotische Dorfkirche aus. Nach der Säkularisierung zu Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte folglich auch der Klosterbesitz an Bargischow zum herzoglichen Amt Stolpe. Ebenso das Patronat über die Kirche. Herzog Philipp Julius (1584-1625) zu Wolgast übertrug dann 1615 das Kirchenpatronat wieder ganz und gar der Stadt Anklam.
Die Stadtkämmerei errichtete nach dem Dreißigjährigen Krieg in Bargischow ein Vorwerk, einen größeren Wirtschaftshof, den sie bis etwa 1777 von vier Halbbauern bewirtschaften ließ. Dann wurde das Vorwerk aufgesiedelt und die landwirtschaftlichen Flächen in Erbpacht an 6 Vollbauern vergeben. Im Dorf gab es weiterhin eine Schäferei, 2 Hirtenhäuser und neben dem Pfarrhaus ein Predigerwitwenhaus. Hundert Jahre später kaufte Anklam einen frei gewordener Bauernhof auf, um ihn dann an Bargischower Interessenten zu verpachten.
Um 1860 existierten im Ort ein größerer Schulzenhof, 8 Vollbauernstellen, mehrere kleinere Erbpachthöfe und zwei Mühlengrundstücke mit Windmühlen.
Insgesamt lebten hier 402 Einwohner in 32 Bauernhäusern und 68 Haushaltungen. Hinzu kam die Familie des Predigers, die des Schullehrers und eine
Hebamme. Für die Hilfsbedürftigen baute die Gemeinde einen Armenkaten. An Vieh hielten sich die Bargischower 227 Haupt Rindvieh, 340 Schafe,
15 Ziegen und 84 Schweine. Die Größe der gesamten Feldmark, mit allen Äckern, einschließlich der Wiesen, Hofgrundstücke und Gärten, betrug
etwa 4000 Morgen.
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