Geschichte
Basra wurde 636 von Kalif Umar ibn al-Chattab als arabischer Militärstützpunkt und Handelsplatz gegründet. Die Araber benutzten den Stützpunkt, um von hier aus das Sassanidenreich zu bekämpfen. Der Stützpunkt ist heute noch außerhalb der Stadt in Form eines Hügels zu erkennen. Ein anderer arabischer General Utba ibn Ghazwan gründete sein Kamp über der alten sassaniden Siedlung VaheÅ¡tÄbÄd ArdaÅ¡Ä«r, die von den einfallenden Arabern zerstört wurde.
Der Name Basra stammt vermutlich vom arabischen Al-Basrah, was Das Überblickende oder Die alles Sehende bedeutet, ab. Das zeigt die militärische Bedeutung für die Araber.
Andere Quellen behaupten, dass das Wort vom persischen Bas-rÄh oder BassorÄh, was Wo sich viele Wege treffen bedeutet, abstammt.
Aus der Stadt Basra stammt der sehr einflussreiche und frühe Sufi Hasan al-Basri (642–728). Er wirkte vor allem in Bagdad, wo er seine asketische und fromme Sichtweise des Islam lehrte. In Basra wirkte auch Al-Hariri (1054-1122), ein arabischer Dichter und Grammatiker, der durch seine Makamen bekannt wurde.
Basra war ein florierendes Handelszentrum bis zur Besetzung durch das Osmanische Reich, danach büßte es an Bedeutung ein.
Im Ersten Weltkrieg wurde der Hafen durch die britischen Besatzer modernisiert, worauf Basra zur wichtigsten Hafenstadt des Iraks wurde. Im Zweiten Weltkrieg war Basra wichtiger Umschlagplatz für Unterstützungsgüter der Westalliierten an Russland. Am Ende des Krieges hatte Basra 93.000 Einwohner.
1964 wurde die Universität von Basra gegründet.
1977 erreichte die Bevölkerungszahl circa 1,5 Millionen Einwohner, fiel dann aber wieder während des Ersten Golfkrieges zwischen dem Irak und dem Iran möglicherweise auf bis zu 400.000 Einwohner. Im Ersten Golfkrieg war Basra hart umkämpft, wurde mehrfach vom Iran beschossen, fiel aber nie in die Hände des Irans.
Im Zweiten Golfkrieg 1991 wurde Basra durch Luftangriffe der Alliierten erneut stark zerstört.
Nach dem Krieg war Basra Zentrum der Revolte der südirakischen Schiiten gegen die sunnitischen Herrscher aus Bagdad. Der Aufstand brach am 2. März 1991 los und basierte auf dem Versprechen der Bush-Regierung, Saddam Hussein zu stürzen. Nachdem die Aufständischen aber keine Unterstützung von den Alliierten erhalten hatten, starben in Basra mindestens 3000 Menschen.
Im Dritten Golfkrieg 2003 war Basra erneut einer der wichtigsten Kriegsschauplätze. Britische Verbände halten seitdem die Stadt besetzt. Seit Beginn des Krieges, dem 1. Mai 2003, wurden 168 britische Soldaten im Kampf getötet (Stand August 2007). Anfang September 2007 gaben die britischen Streitkräfte ihren Stützpunkt im Palast von Basra auf und zogen sich zunächst zum Flughafen der Stadt zurück. Ende 2007 wurde Basra wieder den irakischen Behörden übergeben. Seitdem liefern sich Anhänger des radikalen Schiiten-Predigers Muqtada as-Sadr und die irakischen Regierungstruppen heftige Kämpfe um den wichtigen Erdölhafen.
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