Irak
Irak
Der
Irak (Araki, sumerisch für „Aufgang der Sonne“) ist ein großteils arabischer Staat in Vorderasien. Er grenzt an Kuwait, Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien, die Türkei, Iran (Persien) und den Persischen Golf und umfasst den größten Teil des zwischen Euphrat und Tigris gelegenen „Zweistromlandes“ Mesopotamien, in dem die frühesten Hochkulturen Vorderasiens entstanden sind, sowie Teile der angrenzenden Wüsten- und Bergregionen. Er wird zu den Maschrek-Staaten gezählt.
Der heutige Irak entstand 1920/21 aus den drei osmanischen Provinzen Bagdad, Mossul und Basra. Er befindet sich seit dem Irak-Krieg 2003 unter militärischer Besatzung durch Truppen einer von den Vereinigten Staaten geführten internationalen Koalition und ist derzeit nur als teilsouverän zu betrachten.
Geographie
Geographie
Der Irak gehört zum Orient. Zum Kulturraum des Orients werden gewöhnlich Länder Nordafrikas und Südwestasiens gezählt. Sie liegen überwiegend im Bereich des subtropischen Trockengürtels der „Alten Welt“.
Im Nordosten befindet sich eine etwa 3000 m hohe Bergkette aus den Ausläufern von Taurus und Zagros. Diese Kette gehört zum alpinen Gebirgszug, der sich vom Balkan aus ostwärts in die Türkei, den nördlichen Irak und Iran und dann weiter nach Afghanistan erstreckt. Der höchste Berg ist der Gundah Zhur mit 3607 m Höhe.
Klima
Klima
Der Norden des Iraks, bis etwa auf die geografische Breite von Bagdad, liegt im Winter im Bereich der sog. Westwindzone der gemäßigten Breiten und im Sommer unter Hochdruckeinfluss bei Temperaturen zwischen -6 °C im Winter und 47 °C im Hochsommer (Jahresmittel 22 °C). Der Raum südlich Bagdads dagegen gehört ganzjährig zum subtropischen Hochdruckgürtel. Die Sommer sind im gesamten Land niederschlagslos und mit Ausnahme der Gebirgsregionen recht warm bei Durchschnittstemperaturen um 33–34 °C. Mitunter starke, ganzjährige Winde aus nordwestlicher Richtung führen dazu, dass beispielsweise die Städte Bagdad und Basra an ungefähr 20 respektive 15 Tagen im Jahr von Staubstürmen heimgesucht werden.
Die Temperaturen schwanken zwischen 50 °C im Sommer und etwa dem Nullpunkt im Januar. Frost ist möglich, insbesondere im Bergland. Regen fällt etwa 10 bis 18 cm im Jahr, Hauptregenmonate sind Dezember bis April. Die an den Golf angrenzenden Gebiete sind etwas feuchter.
Kultur
Kultur
Der Irak ist in fünf Kulturräume geteilt: Die kurdische Kultur mit ihren Zentren in Arbil (Hewler) und Sulaymaniyah (Silemani), die sunnitische Kultur mit ihrem Zentrum um Bagdad, die schiitische Kultur mit ihrem kulturellen Zentrum Basra, die assyrische Kultur, in mehreren Städten des Nordens präsent und die Kultur der nomadischen Marsch-Araber, die in den Sümpfen zwischen Bagdad und Basra leben.
Politik
Politik
Die irakische Politik wird seit der Staatsgründung 1921 und der Aufnahme in den Völkerbund (1932) von zwei Hauptfaktoren geprägt:
• dem Reichtum an Erdöl und den daraus folgenden Interessen des Westens und Russlands,
• den ethnisch-religiösen Unterschieden der drei Landesteile, die den ehemaligen osmanischen Provinzen Mossul, Bagdad und Basra entsprechen: Kurden im Norden, sunnitische Araber in der Landesmitte und Schiiten im Süden.
Einigend wirkte u. a. der langjährige Widerstand gegen den britischen Einfluss, der bis zum Sturz von König Faisal II. (1958) und der Verstaatlichung der Ölfirmen bestand. Die Demokratie wurde jedoch durch heftige Machtkämpfe unterminiert, die bis heute unter Panarabisten, Schiiten und Kurden nachwirken und in denen sich 1968 die nationalistische BaÊ¿th-Partei durchsetzte. Ihre Macht ging 1979 in die Alleinherrschaft von
Saddam Hussein über, die durch zwei „Golfkriege“ gegen den Iran (1980-88) und Kuwait (1990/91) noch gefestigt wurde.
Wirtschaft
Wirtschaft
Der Irak ist im Wesentlichen ein Agrarstaat, dessen Wirtschaft sich allerdings seit den ersten Ölfunden im Jahr 1927 fast ausschließlich auf den Export von Erdöl ausrichtet.
Nachdem 1972 alle ausländischen Erdölgesellschaften verstaatlicht wurden und die Ölkrise zu einem rasanten Anstieg der Erdölpreise führte, gab es Ab Mitte der 1970er Jahre einen Wirtschaftsboom im Land. Von dieser rasanten Entwicklung mochte auch ein Großteil der Irakischen Bevölkerung profitieren. 1979 besaß der Irak Geldreserven im Wert von 35 Milliarden US-Dollar.
Durch die beiden Golfkriege (1980–1988 und 1990/91) sowie des UN-Embargos (1991–2003) wurde die Wirtschaft fast lahmgelegt. Mit 120 Milliarden US-Dollar Schulden zählt der Irak zu den am höchsten verschuldeten Ländern der Welt. Die Wirtschaft des Landes leidet immer noch an den Folgen der Golfkriege, des UN-Embargos und an der derzeitigen instabilen Lage des Iraks. Das Bruttosozialprodukt belief sich im Jahr 2005 auf 46,1 Milliarden US-Dollar, die Wirtschaftswachstumsrate betrug -3 %. Die Inflationsrate beträgt 40 % (200
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