Geschichte
Bergrath wurde wahrscheinlich um 830 zusammen mit Volkenrath und Hastenrath von der Kölner Kirche gegründet und gehört zusammen mit Röhe und Röthgen spätestens seit dem 16. Jahrhundert zum Amt Eschweiler. Im Jahre 1250 wird Bergrath unter dem Namen Berchingrode erwähnt. Sehenswert ist die katholische Pfarrkirche St. Antonius und das Antoniuskapellchen. Dieses Kapellchen aus dem Jahre 1670 ist das älteste Kirchengebäude in Bergrath. Im Winter 1904/1905 wurde ein römisches Bauernhaus an den Schlackenhalden der Nothberger Grube bei Bergrath ausgegraben. Es fanden sich eine große Tonurne, Sigillata-Scherben, ein Schüsselfuß mit Schriftzug „COMITIALIS“, Eisennägel, –haken, –klammern und –instrumente, eine Reibschale aus Ton und einhenklige Krüge.
Tod von Malermeister Philipp Keuter in der Kirche von Bergrath
Am 30.August 1951, es ist ein Donnerstag, geht Philipp mit seinen Gesellen zum Rüsten in die Bergrather Kirche. Er ist zu dieser Zeit einer der großen Gerüstbauer in der Umgebung. Stahlgerüste gibt es noch nicht. Alles wird mit Holzleitern, Streben und Gerüstbrettern gebaut. Wir haben Gerüstleitern die 12 Meter hoch sind. Alle Gesellen sind neben Anstreichern auch noch Gerüstbauer Anm.: „Anstreicher“ ist zu dieser Zeit die Berufsbezeichnung für den heutigen „Malergesellen“. Da Philipp Balken zu wenig hat, „leiht“ er sich einige Rundhölzer von dem Putzerbetrieb, für den er das Gerüst bis zum Arbeitsbeginn um 8.00 Uhr stehen soll. Rundhölzer dürfen zum Rüsten gebraucht werden, Kanthölzer dagegen sind verboten. Gegen 7.30 Uhr passiert das furchtbare Unglück Philipp und einer der Gesellen stürzen aus einer Höhe von 12 m ab. Der geliehene Balken ist gebrochen und hat zum Absturz der gesamten Bühne oberhalb vom Altarraum geführt. Ein Glück für den Inhaber der Putzerfirma. Philipp hatte nicht um das Ausleihen gebeten, so traf keinen eine Mitschuld.
Unser Vorarbeiter, Herr Robert Brochhausen, fällt auf eine Kirchenbank, zerschlägt diese und überlebt schwer verletzt. Philipp bekommt die ganzen Gerüstbretter, die herab stürzen, auf Kopf und Körper. Er stirbt an inneren Verletzungen gegen 9.30 Uhr. Aus und vorbei! Philipp ist tot! Seine Beliebtheit wird besonders deutlich an den vielen Menschen die bei der Beerdigung sind, der Vielzahl gestifteter Kränze und späteren liebenswerten Äußerungen der Bevölkerung. Im Flur unseres Hauses stapeln sich die Kränze. Herr Peters, unser Nachbar, fährt mit seinem Tempo Dreirad mehrmals Kränze und Blumen zum Friedhof. Die Familie verliert den Mann und Vater, der Betrieb und damit 10 Gesellen den Chef und der Karneval einen ihrer guten Büttenredner.
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