Geschichte
Wie viele andere Dörfer in der Umgebung wird auch Hellersdorf 1375 im Landbuch Karls IV. erstmals urkundlich erwähnt. Es trägt hier den Namen „Helwichstorpp“ und gehört den Brüdern Dirike, welchen auch ein großes Gut gehört. Zu dieser Zeit besitzt Hellersdorf bereits eine Mühle. Neben diesem zu den Barnim-Dörfern gehörigen „Helwichstorpp“ taucht im Landbuch im Umkreis der Burg Köpenick ein zweites, bereits 1375 als „wüst“, also unbesiedelt, bezeichnetes „Hellwichstorf“ auf.
In den Urkunden des 15. und 16. Jahrhunderts, erstmals jedoch 1416, wird auch das zweite „Hellersdorf“ als wuste dorff helwerstorff bezeichnet. Nachdem 1618 der brandenburgische Kanzler Johann von Löben Hellersdorf kaufte und seinem Gutsbezirk Blumberg angliederte, wird nach dem Besitzerwechsel des Ortes Blumberg (und somit auch Hellersdorfs) an den Grafen von Arnim 1836 das Dorf zu einem Rittergut ausgebaut.
1886 erwirbt die Stadt Berlin das Gut Hellersdorf und legt östlich der Wuhle Rieselfelder an.
Mit der Bildung von Groß-Berlin wird auch Hellersdorf 1920 eingemeindet und wird Teil des neuen Bezirkes Berlin-Lichtenberg. 1979 wird Hellersdorf Teil des neu gegründeten Stadtbezirkes Berlin-Marzahn und wird im Rahmen der Entstehung des Neubaugebietes 1986 Namensgeber des neuen Stadtbezirkes Berlin-Hellersdorf.
Ab Mitte der 1980er Jahre wird Hellersdorf nach Osten erweitert. Es werden Wohnneubauten auf einem Gebiet errichtet, das eigentlich zur Gemeinde Hönow gehört. Aufgrund des Viermächteabkommens über Berlin ist es nicht möglich, die Stadtgrenze zu verschieben. Daher bleiben diese Gebiete formal weiterhin Hönow bzw. dem Bezirk Frankfurt (Oder) zugehörig. Die Ver- und Entsorgung (Strom, Wasser, Post etc.) geschehen jedoch von Berlin aus.
Im Zuge der Vereinigung Berlins 1990 wird die Stadtgrenze auch offiziell nach Osten in ihre jetzige Lage verschwenkt. Die alte Stadtgrenze ist jedoch weiterhin erkennbar: Es ist ein Gebiet mit öffentlicher Bebauung bzw. Grünflächen, jedoch wenig Wohnbauten. Der Streifen zieht sich von der Berliner Straße im Norden, zwischen Zerbster und Weißenfelser Straße, über die Riesaer Straße, zwischen Lichtenhainer und Schönewalder Straße bis zur Döbelner und Waldheimer Straße und der Straßenbahn-Endhaltestelle Riesaer Straße hin.
Im Rahmen der Berliner Bezirksreform wird 2001 die Herauslösung der Ortsteile Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf aus dem 1979 entstandenen Bezirk Marzahn rückgängig gemacht. Der neue Bezirk trägt jetzt den Namen Marzahn-Hellersdorf.
Die Großwohnsiedlung ist durch die U-Bahnlinie 5 und durch die Straßenbahnlinien M6 und 18 an das Berliner Verkehrsnetz angeschlossen.
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