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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.11.2024
02:52
 
 
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»
 

Geschichte

Ruhleben wird unter dem Namen Neues Vorwerk bei Spandau 1638 dem Heidereiter von Grunewald übergeben und nach dessen Tod 1639 an die Försterfamilie von Grabow, später an die Adelsfamilie von Saldern übertragen. Als Saldernsches Vorwerk wird es 1695 gemeinsam mit Lietzow (der Vorläufersiedlung von Charlottenburg) der Kurfürstin Sophie Charlotte im Austausch für ihre Güter in Caputh und Langerwisch von ihrem Mann Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg vermacht. Nachdem bei Lietzow ihr Sommerschloss Lützenburg (heute: Schloss Charlottenburg) 1699 fertiggestellt war, übertrug sie das Vorwerk 1700 an ihren Oberhofmeister von Dobrzenski bei seinem Ausscheiden aus ihren Diensten. Der Name Ruhleben wird erstmals 1704 erwähnt. Nach dem Tode Sophie Charlottes 1705 erwarb Friedrich, inzwischen König von Preußen geworden, das Vorwerk 1707 zurück und unterstellte es dem Amt Spandau. Bereits ein Jahr später begannen die Bauarbeiten zu einem an der Spree gelegenen Lustschloss, das 1710 fertiggestellt wurde; es wurde 1800 wieder abgerissen.

Nachdem Ruhleben zwischen 1810 und 1841 dem preußischen Minister Karl Friedrich von Beyme gehörte, wurden dort nach dem Rückerwerb durch den Staat Anfang der 1840er erste militärische Einrichtungen an den Murellenbergen errichtet. Der Auswandererbahnhof Ruhleben wurde 1891 auf dem westlich anschließenden Bahngelände in Stresow eröffnet und diente bis zum Ersten Weltkrieg als Umschlagsplatz vor allem für Osteuropäer zur Ausreise nach Amerika. Die Trabrennbahn der Trabrenn-Gesellschaft Westend wurde von Westend auf Spandauer Seite von Ruhleben verlegt und 1908 eröffnet. Während des Ersten Weltkriegs diente die Trabrennbahn als Internierungslager für englische Zivilisten. 1920 wurde Ruhleben dann nach Groß-Berlin eingemeindet und zwischen den Bezirken Spandau und Charlottenburg aufgeteilt.

Noch in den 1920er Jahren entstand die Siedlung Ruhleben. Die Architekten Max Taut und Franz Hoffmann entwarfen hauptsächlich ein- und zweigeschossige Gebäude. 1929 erhielt der Ortsteil auch eine Nahverkehrsanbindung durch die U-Bahn – bis heute enden am U-Bahnhof Ruhleben die Züge der Linie U2.

Durch den Zweiten Weltkrieg bedingt musste die Trabrennbahn ihren Betrieb einstellen. Nach dem Krieg wurde auf dem Gelände ein Industriegebiet eingerichtet und später eine Müllverbrennungsanlage – die zu den größten in Europa zählt – erbaut. 1952 wurde im Charlottenburger Teil ein großer Friedhof angelegt, der 1962/63 ein Krematorium nach Entwürfen der Architekten Jan und Rolf Rave erhielt.

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