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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
11:32
 
 
+
»
 

Geschichte

Auf der Fläche des heutigen Birlinghovens fanden schon in der älteren Steinzeit Wanderungsbewegungen statt, worauf archäologische Funde im Bereich Birlinghovens hinweisen. Vermutlich sind auch die Neandertaler mit dem Gebiet zumindest in Berührung gekommen. Beim Bau eines Wasserreservoirs auf dem Gelände des Schlosses Birlinghoven zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand man ein Grab von ca. 500 v. Chr., das gut erhaltenen Bronze- und Bernsteinschmuck enthielt. Normalerweise wurden um diese Zeit die Toten verbrannt und die Überreste in einer Urne vergraben, während man die vermutlich weibliche Birlinghovener Leiche offensichtlich unversehrt bestattete. Die Grabbeigaben sind heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt.

Die Anwesenheit der Kelten im Siegtal wird durch Namen wie Sigena (Sieg) oder Pleyse (Pleisbach) und Ortsnamen mit den Endungen lar und mar belegt, wie sie heute noch existieren. Daher könnte auch Birlinghoven von den Kelten bewohnt gewesen sein. Erst nach der Verdrängung der Kelten durch den germanischen Stamm der Franken erfolgte eine echte Besiedelung des Siegtals. So entstand im 7./8. Jahrhundert bei bei der sogenannten „sächsischen Landnahme“ auch Birlinghoven. Die in der Umgebung verbreitete Wortendung hoven bedeutet „Hof“ und geht zurück auf „(Pferde-)huf“. Es kennzeichnete die Größe eines Hofes mit einem Ackergebiet für ein Pferd (40–60 Morgen). Auch in Birlinghoven gab es einen solchen Hof, um den sich nach und nach mehrere Bauern niederließen. Hier war es der Hof der Berteling.

Der mittlerweile zur Ortschaft angewachsene Hof ist 1117 als „Bertelinghoven“ erstmals urkundlich belegt. Der Name kann mit „als bei den Höfen des Bertelo“ übersetzt werden. Erzbischof Friedrich I. übergab damals der Abtei Siegburg die Lehen in Weldenesberg, Rauschendorf und Bertelinghoven. Von nun an bildeten diese Orte einen zusammengehörenden Komplex mit Birlinghoven als Mittelpunkt. Im 15. Jahrhundert befand sich Birlinghoven im Besitz von Maria von Merode. Das Gut wechselte aufgrund von Hochzeiten und Vererbungen mehrfach die Besitzer. Nach und nach entwickelte sich das Gut bis Anfang des 17. Jahrhunderts zu einer stattlichen Burg. Vermutlich bei der französischen Besetzung Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Burg fast vollständig zerstört. An der Stelle der Burg ließ der Kölner Kaufmann Theodor Damian Rautenstrauch 1903–1905 ein Wasserschloss errichten. Das 1901 bis 1903 entstandene Schloss Birlinghoven geht ebenfalls auf Rautenstrauch zurück.

Am 1. Mai 1890 wurde der Teilabschnitt Niederpleis–Oberpleis der Bröltalbahn in Betrieb genommen, an der Birlinghoven einen Haltepunkt erhielt. Der über die Bahnstrecke abgewickelte Handel mit Getreide, Kohlen, Baustoffen etc. wurde überwiegend von den Bürgern Birlinghovens für die gesamte Gemeinde getätigt. Die neue Bahnanbindung löste um die Jahrhundertwende eine rege Bautätigkeit aus; allmählich entwickelte sich Birlinghoven durch seine zentrale Lage zum größten Ort der Gemeinde Stieldorf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich der Ort: War er vorher eher ländlich geprägt, nahm er an der auch durch die Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt ausgelösten Urbanisierung teil. Bei der Kommunalreform in Nordrhein-Westfalen wurde die Gemeinde Stieldorf im Zuge des Bonn-Gesetzes 1969 aufgelöst. Birlinghoven ging an die neugegründete Gemeinde Sankt Augustin. Als Alternative wurde auch Königswinter in Betracht gezogen, wogegen sich die Bewohner Birlinghovens allerdings vehement aussprachen.

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