Birlinghoven
Birlinghoven
Birlinghoven ist ein Stadtteil der Stadt Sankt Augustin im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis mit 2080 Einwohnern (Stand 2002).
Geographie
Geographie
Die Ortschaft liegt im Südosten des Stadtgebietes von Sankt Augustin, etwa 4 km südlich des Zentrums der Kommune. Sie ist eingebettet in das Pleisbachtal am Rande des
Pleiser Hügellandes. Unweit des Ortes mündet der Lauterbach in den Pleisbach. Birlinghoven bildet den Übergang von der Siegniederung zum Siebengebirge, das sich südwestlich des Ortes langsam ansteigend erstreckt.
Die Bundesautobahn 3 verläuft gebündelt mit der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main unmittelbar östlich des Ortes, auf deren gegenüberliegender Seite sich der zu Hennef (Sieg) gehörende Ortsteil Dambroich befindet. Im Süden liegt – abgetrennt durch Felder – der zu Königswinter gehörende Nachbarort Rauschendorf. Das gesamte westlich des Ortes liegende Gebiet wird vom
Birlinghovener Wald eingenommen, der bis zur Stadtgrenze von Bonn reicht. Im Norden ist die nächste Wohnbebauung etwa 1 km entfernt und gehört zum Ortsteil Niederpleis.
Geschichte
Geschichte
Auf der Fläche des heutigen Birlinghovens fanden schon in der älteren Steinzeit Wanderungsbewegungen statt, worauf archäologische Funde im Bereich Birlinghovens hinweisen. Vermutlich sind auch die Neandertaler mit dem Gebiet zumindest in Berührung gekommen. Beim Bau eines Wasserreservoirs auf dem Gelände des Schlosses Birlinghoven zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand man ein Grab von ca. 500 v. Chr., das gut erhaltenen Bronze- und Bernsteinschmuck enthielt. Normalerweise wurden um diese Zeit die Toten verbrannt und die Überreste in einer Urne vergraben, während man die vermutlich weibliche Birlinghovener Leiche offensichtlich unversehrt bestattete. Die Grabbeigaben sind heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt.
Die Anwesenheit der Kelten im Siegtal wird durch Namen wie
Sigena (Sieg) oder
Pleyse (Pleisbach) und Ortsnamen mit den Endungen
lar und
mar belegt, wie sie heute noch existieren. Daher könnte auch Birlinghoven von den Kelten bewohnt gewesen sein. Erst nach der Verdrängung der Kelten durch den germanischen Stamm der Franken erfolgte eine
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
Inmitten des
Birlinghovener Waldes liegt das 1900–1902 erbaute Schloss Birlinghoven, heute genutzt als Standort mehrerer Forschungsinstitute der Fraunhofer-Gesellschaft. Am Ortsausgang befindet sich das 1903–1905 erbaute Wasserschloss mit Weiher und einer weitläufigen Gartenanlage. Es steht unter Denkmalschutz – ebenso wie Teile des Ortskerns, der zahlreiche gut erhaltene und restaurierte Fachwerkhäuser aufweist.
Wirtschaft
Wirtschaft
Vor dem Zweiten Weltkrieg war Birlinghoven ein ausgesprochen landwirtschaftlich geprägter Ort. Die Ansiedlung der Bundesregierung in Bonn führte seit den 1950er-Jahren zu einem sprunghaften Bevölkerungsanstieg und zu einer Urbanisierung in der Region, wovon auch Birlinghoven profitieren konnte. Ein wichtiges Unternehmen am Ort ist die
Hennecke GmbH, ein 1946 gegründeter Hersteller von Polyurethan-Maschinen mit 400 Mitarbeitern, der seit 1975 zur Bayer AG gehört. Die im Schloss Birlinghoven ansässigen Fraunhofer-Institute und mehrere Kleinbetriebe tragen dazu bei, dass Birlinghoven heute annähernd genauso viele Einwohner wie Arbeitsplätze hat. Die Landwirtschaft
ist dabei weitgehend vor der Industrie in den Hintergrund getreten.
Zu den öffentlichen Einrichtungen gehören ein Sportplatz und ein Kindergarten.
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